4.
Der Weg zu meiner Schwester führte mich durch den Wohnort eines Bruders meines Vaters, der ein sehr verständiger und tugendhafter Mann und Wittwer war. Auch diesen bereitete der Herr allmählich für seinen Dienst. Noch in seinem hohen Alter verließ er alles, was er besaß, wurde Ordensmann und endete so heilig, daß ich glaube, er befinde sich nunmehr im Genusse Gottes. Dieser Oheim wollte, daß ich einige Tage bei ihm bliebe. Seine Beschäftigung bestand im Lesen guter Bücher in spanischer Sprache; seine Gespräche handelten meist von Gott und von der Eitelkeit der Welt. Er ließ sich von mir aus seinen Büchern vorlesen. Diese waren zwar nicht nach meinem Geschmacke, aber ich zeigte doch Interesse daran, sowie ich denn überhaupt jederzeit aufs höchste beflissen war, mich anderen gefällig zu erweisen, seit dann, wenn ich etwas nicht gern tat. Bei anderen wäre dies Tugend gewesen, bei mir aber war es ein großer Fehler, weil ich dabei oftmals viel zu weit ging. O guter Gott! Welche Wege hat doch Seine Majestät eingeschlagen, um mich zu dem Stande zu bereiten, in dem sie sich meiner bedienen wollte; denn ob ich auch keine Neigung dazu hatte, so nötigte mich der Herr doch, daß ich mir Gewalt antat. Er sei in Ewigkeit gepriesen! Amen.