26.
Die Seele betrübt sich ob der Zeit, in der sie auf Ehrenpunkte etwas hielt und sich der Täuschung hingab, zu glauben, daß das wirklich Ehre sei, was die Welt Ehre nennt. Sie sieht nun ein, daß dies die größte Lüge ist, mit der wir gleichwohl alle behaftet sind. Sie erkennt, daß die echte Ehre nicht Lüge, sondern Wahrheit ist, indem man nämlich das als etwas achtet, was wirklich etwas ist, und das für nichts achtet, was wirklich nichts ist; alles Vergängliche aber und alles Gott Mißfällige ist nichts, ja weniger als nichts. — Sie, die Seele, lacht über sich selbst, daß sie früher auf Geld etwas hielt und darnach Verlangen trug. Ich meine zwar, und es ist auch in Wahrheit so, daß ich in dieser Hinsicht niemals eine Sünde zu beichten hatte; aber es war schon Unrecht genug, daß ich auf Geld etwas hielt. Könnte man damit das Gut erkaufen, das ich jetzt in mir gewahre, so würde es die Seele hochachten; so aber erkennt sie, daß man dieses Gut erst dann gewinnt, wenn man alles verläßt.