2.
Glücklich ist die Seele, die der Herr zur Erkenntnis der Wahrheit führt. O welch ein vortrefflicher Zustand wäre dies für die Könige! Wie weit nützlicher wäre es ihnen, nach dieser Gnade zu trachten, als nach Vergrößerung ihrer Herrschaft! Welche Ordnung und Gerechtigkeit würde in ihrem Reiche walten! Wieviel Böses würde verhindert werden und schon verhindert worden sein! Hier scheut man weder Leben noch Ehre aus Liebe zu Gott verlieren. O welch ein großes Gut wäre das für jene, die mehr als alle unter ihnen Stehenden verpflichtet sind, die Ehre des Herrn zu fördern; denn die Könige sollen Muster der Nachahmung für ihre Untergebenen sein. Auch nur für geringe Ausbreitung des Glaubens oder für einige Belehrung der Irrgläubigen sollten sie gern tausend Königreiche verlieren wollen, und zwar mit gutem Grunde; denn dadurch gewännen sie ein anderes Königreich, das nimmermehr ein Ende nimmt. Kostet die Seele auch nur einen Tropfen von dem Wasser dieses Reiches, so wird ihr alles Irdische zum Ekel; was erst, wenn sie in dieses Wasser ganz versenkt ist?