6.
Nun hatte man mir von einem gelehrten Priester hiesiger Stadt erzählt, dessen Frömmigkeit und tugendhaftes Leben der Herr unter um Volke kundbar werden ließ. Mit diesem suchte ich durch die Vermittlung eines heiligen Edelmannes, der gleichfalls hier wohnt, zu sprechen. Letzterer ist zwar verheiratet; er führt aber ein so tugendhaftes und mustergültiges Leben und ist dem Gebete und den Werken der Liebe so sehr ergeben, daß seine Tugend und Vollkommenheit in allem hervorleuchtet. Durch die besonderen Gaben, die er besitzt und trotz der Hindernisse seines Standes nicht unbenützt lassen kann, daß er schon vielen Seelen großen Nutzen gebracht. Er hat ein großes Verständnis und ist sehr freundlich gegen jedermann. Seine Umgangsweise ist nicht lästig, sondern lieblich und angenehm, zugleich aber so gerade und heilig, daß er allen, die mit ihm verkehren, sehr wohlgefällt. In allem ist seine Absicht auf das Heil der Seelen gerichtet, mit denen er in Berührung kommt, und er scheint kein anderes Bestreben zu haben, als allen, mit denen er umgeht, nach Möglichkeit zu dienen und Freude zu bereiten.