5.
Ein anderer Beichtvater, der anfangs meine Beichten gehört, gab mir folgenden Rat: Wenn ich einmal überzeugt sei, daß etwas von einem guten Geist herrühre, so solle ich schweigen und mit niemand mehr darüber reden, da es besser sei, dergleichen Dinge geheimzuhalten. Dieser Rat schien mir nicht übel zu sein; denn es kam mich jedesmal sehr hart an, dem Beichtvater die Gnaden mitzuteilen, die Gott mir verlieh; ja wenn es sich um hohe Gunstbezeigungen handelte, war meine Scham manchmal so groß, daß ich lieber schwere Sünden gebeichtet hätte. Ich meinte nämlich, man werde mir nicht glauben und mich nur auslachen; dies aber tat mir sehr wehe, weil ich dachte, daß dadurch die Wundertaten Gottes herabgesetzt würden, und deshalb hätte ich gern geschwiegen. Da sagte der Herr zu mir, daß mir dieser Beichtvater sehr übel geraten habe. Ich sollte meinem Beichtvater in keiner Weise etwas verheimlichen, denn darin liege eine große Sicherheit. Würde ich das Gegenteil tun, so könnte ich manchmal mich täuschen.