3.
Als ich mich an einem Festtage des glorreichen heiligen Petrus eben im Gebete befand, sah ich oder, besser gesagt, nahm ich wahr — ich sah nämlich weder mit den Augen des Leibes noch der Seele etwas — , daß Christus ganz nahe bei mir stand. Zugleich erkannte ich, daß er es sei, der, wie mir geschienen, (immer) zu mir spreche. Ich wußte ganz und gar nicht, daß es eine solche Vision geben könne; darum überfiel mich anfangs eine große Furcht, und ich konnte nur weinen. Sobald aber der Herr nur ein einziges Wort zu meiner Beruhigung gesprochen, war ich, wie gewöhnlich, voll Ruhe, voll Trost und ohne alle Furcht. Es kam mir vor, als befinde sich Jesus immer an meiner Seite; weil dies aber keine einbildliche Vision war, so sah ich auch keine Gestalt von ihm, erkannte jedoch sehr klar, daß er allzeit zu meiner Rechten ging und Zeuge meines Tuns und Lassens war. Sobald ich mich nur ein wenig sammelte, oder wenn ich nicht gar zu sehr zerstreut war, mußte ich wahrnehmen, daß er sich neben mir befand.