26.
O mein Herr! Wie beschämend ist es doch für mich, so viele Sünden an mir wahrzunehmen und dagegen so kleine mit tausend Armseligkeiten vermischte Tugendübungen zu erwähnen, wahre Sandkörnchen, die ich überdies nicht einmal zu deinem Dienste von der Erde erhoben hatte. Das Wasser deiner Gnade quoll damals noch nicht unter diesen Sandkörnchen hervor, um sie in die Höhe zu treiben. Könnte ich doch, o mein Schöpfer, nach so vielen bösen Werken auch nur eine einzige gute Handlung von Bedeutung anführen, während ich die großen Gnaden erzähle, die ich von dir empfangen habe! Ich weiß wirklich nicht, o mein Herr, wie ich es über mein Herz bringen kann oder wie jemand, der dieses liest, mich nicht verabscheuen muß, wenn er sieht, wie schlecht ich so außerordentliche Gnaden vergolten habe, und wie ich mich dennoch nicht schäme, meine so unbedeutenden Werke zu erzählen. Ja, gewiß, o Herr, schäme ich mich; weil ich aber nichts anderes von mir zu erzählen weiß, so bringe ich gleichwohl diese schwachen Versuche vor, damit jeder, der Größeres vollbringt, auf den Herrn vertraue; dieser wird ein solches Opfer um so weniger verschmähen, nachdem er sogar meine geringfügigen Werke angesehen zu haben scheint. Seine Majestät verleihe mir die Gnade, daß ich nicht immer bei diesen Erstlingsversuchen stehenbleibe! Amen.