• Start
  • Werke
  • Einführung Anleitung Mitarbeit Sponsoren / Mitarbeiter Copyrights Kontakt Impressum
Bibliothek der Kirchenväter
Suche
DE EN FR
Werke Theresia von Jesu (1515-1582) Das Leben der heiligen Theresia von Jesu
Vierunddreißigstes Hauptstück

8.

Dies war mir sehr peinlich; denn ich wußte nie, wie ich sie ihm beibringen sollte. Und andererseits fällt es mir, wie ich schon gesagt habe, äußerst schwer, einer dritten Person eine Mahnung zu geben, besonders wenn ich nicht weiß, wie er es aufnehmen und ob er mich nicht auslachen werde. Ich war also in großer Angst, entschied mich aber endlich doch insoweit, daß ich, wie ich meine, Gott versprach, ich würde nicht unterlassen, das Anbefohlene auszurichten. Weil ich aber so schüchtern war, schrieb ich die Worte auf und ließ sie ihm übermitteln. Aus dem, was sie in ihm wirkten, ließ sich wohl schließen, daß sie von Gott kamen. Er faßte den ernstlichen Entschluß, sich der Übung des innerlichen Gebetes zu ergeben, obwohl er diesen Entschluß nicht sogleich ausführte. Weil der Herr ihn für sich haben wollte, so ließ er ihm durch mich einige Wahrheiten sagen, die, ohne daß ich es wußte, so für ihn paßten, daß er darüber verwundert war. Die göttliche Majestät selbst scheint ihn vorbereitet zu haben, daß er diese Wahrheiten als von ihr kommend annahm. Ich aber, obwohl eine Elende, bat den Herrn inständig, er wolle ihn ganz an sich ziehen und ihm Abscheu vor den Freuden und Dingen dieses Lebens einflößen. Dies hat nun der Herr, der dafür in Ewigkeit gepriesen sei, so kräftig an ihm vollbracht, daß ich jedesmal wenn er mit mir spricht, vor Staunen wie außer mir bin. Hätte ich mich nicht selbst davon überzeugt, so könnte ich es kaum glauben, wie ihm Gott in so kurzer Zeit ein solches Wachstum an Gnaden verliehen und ihn so an sich gefesselt hat, daß er für gar nichts auf Erden mehr zu Leben scheint. Seine Majestät halte ihn an ihrer Hand! Denn fährt er, wie ich bei seiner gründlichen Selbsterkenntnis zum Herrn hoffe, in solcher Weise fort, so wird er einer der ausgezeichnetsten Diener Gottes werden. Und da er in kurzem in geistlichen Dingen eine so große Erfahrung gewonnen, wird er vielen Seelen zu großem Nutzen gereichen.

pattern
  Drucken   Fehler melden
  • Text anzeigen
  • Bibliographische Angabe
  • Scans dieser Version
Download
  • docxDOCX (325.38 kB)
  • epubEPUB (315.38 kB)
  • pdfPDF (1.12 MB)
  • rtfRTF (949.24 kB)
Übersetzungen dieses Werks
Das Leben der heiligen Theresia von Jesu

Inhaltsangabe

Theologische Fakultät, Patristik und Geschichte der alten Kirche
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Impressum
Datenschutzerklärung