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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Thérèse d'Avila (1515-1582) Das Leben der heiligen Theresia von Jesu
Siebenunddreißigstes Hauptstück

5.

Durch diesen Anblick den Herrn und diese Visionen, die mir so häufig zuteil werden, nahmen meine Liebe und mein Vertrauen zu ihm um vieles zu. Ich sah, daß er, obgleich Gott, doch auch Mensch sei, der sich über die Schwachheiten der Menschen nicht entsetzt; denn er kennt unsere armselige Natur, die infolge der ersten Sünde, die zu heilen er in die Welt gekommen, so vielen Anlässen zum Falle unterworfen ist. Obgleich er der Herr ist, kann ich doch mit ihm umgehen wie mit einem Freunde; denn ich sehe wohl, daß er nicht ist wie die irdischen Herren, die ihre ganze Herrlichkeit auf ein erborgtes Ansehen gründen. Man kann nur zur bestimmten Stunde mit ihnen sprechen, und nur angesehene Personen finden Zutritt; das aber ein Armer ein Anliegen, wie viele Umschweife, wie viel Gunst und Mühe sind da nötig, damit er es vorbringen kann. Und erst wenn man den König sprechen will! Da kommen arme Leute und solche, die nicht von Adel sind, schon gar nicht vor; man muß sich an dessen Vertrauteste wenden, und sicher sind dies jene nicht, die die Welt unter den Füßen haben; denn diese reden, da sie nichts fürchten und auch nichts zu fürchten haben, die Wahrheit. Solche taugen darum auch gar nicht in den Palast, denn da darf man nicht mit Freimut reden, sondern muß schweigen zu dem, was einem unrecht scheint; ja man muß sogar jeden Gedanken eines Tadels unterdrücken, um nicht in Ungnade zu fallen.

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Das Leben der heiligen Theresia von Jesu

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