6.
Während der ganzen Zeit, in der ich so krank war, wachte ich beständig mit großer Sorgfalt über mein Gewissen, um ja keine Todsünde zu begehen. Aber, o Gott! ich verlangte nach der Gesundheit, um ihm besser dienen zu können, und gerade die Gesundheit war die Ursache meines ganzen späteren Verderbens. Da ich mich in so jugendlichem Alter des Gebrauchs aller Glieder beraubt und durch die Behandlung der irdischen Ärzte so übel zugerichtet sah, entschloß ich mich, zu den himmlischen Ärzten meine Zuflucht zu nehmen, damit diese mich heilen möchten; obschon ich meine Leiden mit großer Freude trug, so wünschte ich doch die Gesundheit wieder zu erlangen. Manchmal war mir freilich der Gedanke gekommen, die Gesundheit könnte Ursache der Verdammnis für mich werden, und es wäre darum besser, wenn ich in meinem kranken Zustande verbliebe; dennoch aber meinte ich, Gott weit mehr dienen zu können, wenn ich wieder gesund würde. So betrügen wir uns selbst dadurch, daß wir uns nicht in allem gänzlich der Führung des Herrn überlassen, der doch am besten weiß, was uns nützlich ist.