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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Thérèse d'Avila (1515-1582) Das Leben der heiligen Theresia von Jesu
Neununddreißigstes Hauptstück

23.

Ich kommunizierte und blieb in der Messe, weiß aber nicht, wie ich ihr beiwohnen konnte. Ich glaubte, es wäre nur eine kurze Zeit verflossen; aber wie groß war meine Verwunderung, als ich die Uhr schlagen hörte und bemerkte, daß ich zwei Stunden lang in der Verzückung und Beseligung gewesen. Ich staunte darnach über das Feuer, das von oben aus der wahren Liebe Gottes in meine Seele gefallen zu sein schien; denn, wie ich schon öfters gesagt habe, so sehr ich auch nach einem solchen Liebesfeuer verlangen und bis zur Vernichtung meiner selbst mich darum bemühen mag, so kann ich doch nicht ein Fünklein davon erringen, wenn Seine Majestät es nicht geben will. Dieses Feuer scheint den alten Menschen mit all seinen Mängeln, all seiner Lauheit und seinem ganzen Elende zu verzehren. Wie der Vogel Phönix, von dem ich gelesen, daß er aus der Asche, zu der er sich verbrannt hat, verjüngt hervorgehe, so ist auch die Seele durch die Wirkung dieses Feuers eine andere geworden. Sie hat ganz andere Begierden und eine große Stärke; sie scheint nicht mehr zu sein, was sie zuvor gewesen, sondern fängt mit neuer Reinheit den Weg des Herrn zu wandeln an. Ich bat seine Majestät um diese Gnade, damit ich von neuem anfangen möchte, ihr zu dienen. Da sagte der Herr zu mir: »Du hast einen guten Vergleich gemacht; habe acht, daß du ihn nicht vergissest und dich bemühest, immer besser zu werden!«

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Das Leben der heiligen Theresia von Jesu

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