7.
Im Kloster hatte ich eine Verwandte, die im Alter schon weit vorgerückt, eine große Dienerin Gottes und eine der klösterlichen Zucht sehr ergebene Nonne war. Auch von dieser wurde ich mehrmals gewarnt; doch weit entfernt ihr zu glauben, ward ich vielmehr ungehalten über sie und meinte, sie nehme ohne Grund ein Ärgernis. Dies alles habe ich deshalb erzählt, damit man daraus meine Bosheit und die große Güte Gottes erkenne und sich überzeuge, wie sehr ich durch einen so großen Undank die Hölle verdiente. Auch wurde ich von dem Wunsche angetrieben, es möchten sich die Nonnen, die diese Erzählung — sollte es der Herr fügen und es ihm gefallen — einmal lesen werden, mein Beispiel zur Mahnung dienen lassen. Um der Liebe unseres Herrn willen bitte ich sie also, dergleichen Unterhaltungen zu fliehen. Möchte es Seiner Majestät gefallen, daß wenigstens einige von denen, die durch mich getäuscht worden sind, durch mich wieder enttäuscht werden! Ich rede ihnen nämlich vor, solche Unterhaltungen seien nichts Unrechtes, und flößte ihnen auf diese Weise mitten in so großer Gefahr eine falsche Sicherheit ein; doch tat ich dieses nur, weil ich selbst mit Blindheit geschlagen war, nicht aber um sie absichtlich zu täuschen. Und so verhielt es sich auch mit dem Beispiele, daß ich ihnen, wie gesagt, gegeben habe; denn dadurch bin ich die Ursache von vielem Bösen geworden, ohne jedoch daran zu denken, daß ich so Schlimmes täte.