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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Thérèse d'Avila (1515-1582) Das Leben der heiligen Theresia von Jesu
Siebentes Hauptstück

17.

Es ist ein großer Nachteil für die Seele, wenn sie unter so vielen Gefahren allein steht. Würde ich jemand gehabt haben, dem ich dies alles hätte mitteilen können, ich glaube, ich hätte mich vor dem Rückfalle zu hüten gesucht; es hätte mich alsdann, wenn nicht die Scheu vor Gott, so doch wenigstens die Beschämung vor einem Menschen davon zurückgehalten. Aus diesem Grunde möchte ich denen, die das innerliche Gebet üben, insbesondere den Anfängern, den Rat geben, die Freundschaft und den Umgang anderer zu suchen, die der nämlichen Übung ergeben sind. Es ist dies eine Sache von höchster Wichtigkeit, und sollte dadurch auch nichts anderes erzielt werden, als daß die einen den anderen mit ihren Gebeten zu Hilfe kommen. Doch dieser Vorteil ist es nicht allein; es sind noch viele andere, die daraus erwachsen. Sieht man sich zum Zwecke weltlicher Unterhaltungen und Vergnügen, auch wenn sie nicht viel taugen, nach Freunden um, sich bei ihnen zu erholen und durch Mitteilung seiner eitlen Freuden deren Genuß zu verdoppeln, so sehe ich nicht ein, warum es einem, der ernstlich anfängt, Gott zu lieben und ihm zu dienen, verwehrt sein sollte, gleichfalls seine Freuden und Leiden, wie sie dem Gebete ergebenen Seelen überhaupt zukommen, anderen mitzuteilen. Ist die Freundschaft, die er mit Gott unterhalten will, eine wahre, dann braucht er sich solcher Mitteilungen halber vor eitler Ehrsucht nicht zu fürchten, und sollte er auch davon angefochten werden, so wird er schon ihre erste Regung mit Verdienst überwinden. Wer immer aus reiner Absicht mit seinen Freunden Dinge dieser Art bespricht, der wird nach meiner Ansicht sowohl sich selbst als auch den Zuhörenden nützen; er wird an eigenem Verständnis gewinnen und zugleich auch ohne es zu beabsichtigen, seine Freunde belehren. Wer aber bei dergleichen Unterredungen von eitler Ehrsucht beschlichen wird, dem mag dies auch dann widerfahren, wenn er im Beisein anderer der Messe mit Andacht beiwohnt oder sonst einer Pflicht genügt, die er als Christ notwendig erfüllen muß, und die er aus Furcht vor eitler Ehre nicht unterlassen darf. Für Seelen, die in der Tugend noch nicht erstarkt sind, ist so vielen Widersachern und selbst Freunden gegenüber, die sie zum Bösen anreizen, an diesem Verkehre so viel gelegen, daß ich dessen Wichtigkeit nicht genug hervorheben kann. Es scheint mir ein Kunstgriff des bösen Feindes zu sein, durch den er viel für sich gewinnt, daß er jene, die in Wahrheit Gott zu lieben und ihm wohlzugefallen streben, veranlaßt, dies ja recht geheim zu halten. Dagegen stachelt er die Menschen an, andere, unehrbare Liebesneigungen einander mitzuteilen; und dies ist jetzt so ganz und gar der Brauch, daß man es für guten Ton zu halten scheint und seinen Anstand nimmt, die Beleidigungen Gottes, deren man sich in dieser Beziehung schuldig macht, öffentlich zu erzählen.

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