3.
Es ist wahr, daß ich mich während dieser Jahre oft Monate, ja einmal, wie ich glaube, ein ganzes Jahr lang hütete, Gott zu beleidigen, mich emsig auf das innerliche Gebet verlegte und mehrfach erteile Vorsichtsmaßregeln anwendete, um mich vor jeder Beleidigung Gottes zu bewahren. Ich bemerkte auch dieses, weil ich in allem, was ich hier schreibe, die ganze Wahrheit offenbaren will. Doch sind mir solche gut verlebte Tage nur noch schwach im Gedächtnis; darum werden ihrer nur wenige, der böse verlebten dagegen viele gewesen sein. Indessen vergingen doch nur wenige Tage, an denen ich nicht viele Zeit auf die Übung des innerlichen Gebetes verwendete, ich müßte denn schon sehr krant oder sonst viel beschäftigt gewesen sein. War ich aber krank, so verweilte ich in Gedanken, und war mehr als sonst bei Gott und suchte auch meine Umgebung für diese Übung zu gewinnen; ich bat für sie den Herrn darum und redete oft von ihm. Das erwähnte Jahr ausgenommen, habe ich während der achtundzwanzig Jahre, seit dem ich die Übung des innerlichen Gebetes begonnen, mehr als achtzehn in jenem Kampf und Streit zugebracht, in dem ich es mit Gott und der Welt zugleich hielt. In den übrigen Jahren, über die ich noch zu sprechen habe, änderte sich die Ursache des Kampfes. Dieser war auch hier nicht gering; weil ich aber, wie ich wenigstens glaube, dem Dienste Gottes ergeben und von der Erkenntnis der Welteitelkeit durchdrungen war, so ist mir alles, wie ich noch erzeigen werde, süß gewesen.