12.
Diese Gegenwart der drei göttlichen Personen, von der ich anfangs gesprochen, hat in mir beständig angedauert bis zum heutigen Tage, dem Gedächtnis des heiligen Apostels Paulus. Da ich an die Gegenwart Jesu Christi allein gewohnt war, so glaubte ich, durch den Anblick der drei göttlichen Personen in etwas gehindert zu sein, obwohl ich weiß, daß sie nur ein Gott sind. Da ich mir heute diesen Gedanken vor Augen führte, sprach der Herr zu mir: »Du täuschest dich, wenn du dir die seelischen Vorgänge durch körperliche Bilder vorstellst; wisse, daß dies ganz verschiedene Dinge sind und daß die Seele fähig ist, dies zu genießen!« Es kam mir vor, als ob die Seele gleich einem ins Wasser getauchten und von ihm ganz durchtränkten Schwamm von der Gottheit durchdrungen sei und daß sie im gewissen Sinne wirklich der Gegenwart der drei göttlichen Personen sich erfreue und sie besitze. Ich hörte dann die Worte: »Suche nicht mich in dich, sondern dich in mich einzuschließen!« Die drei göttlichen Personen waren, wie mir schien, in meinem Innern, und ich sah, wie sie sich allen Geschöpfen ohne Ausnahme mitteilten, aber trotzdem in mir blieben.