36.
Jesus!
An einem Pfingstfesttage befand sich eine Person in Ecija und erinnerte sich einer großen Gnade, die Unser Herr ihr am Vorabend dieses Festes erwiesen hatte. Von dem Wunsche beseelt, etwas ganz Besonderes zu seiner Ehre zu tun, schien es ihr gut, das Versprechen abzulegen, einem Beichtvater gegenüber, der bei ihr die Stelle Gottes vertrete, weder einen Fehler noch eine Sünde zu verheimlichen, die sie von jetzt an bis an ihr Lebensende begehen würde; denn dazu verpflichtet man sich einem Oberen gegenüber nicht. Zwar hatte diese Person schon das Gelübde des Gehorsams abgelegt, aber durch das fragliche Versprechen glaubte sie ihrem Gelübde etwas hinzuzufügen. Sie wollte sich auch verpflichten, alles zu tun, was der Beichtvater ihr befehlen würde, vorgesetzt, daß es nicht gegen das Gelübde des Gehorsams verstoße, und zwar nur in Bezug auf wichtige Dinge. Anfangs schien ihr dieses Versprechen schwer, allein sie machte es dennoch. Der erste Grund, der sie dazu bestimmte, war die Erkenntnis, dadurch in etwas den Heiligen Geist zu ehren; der zweite bestand darin, daß sie den für einen großen Diener Gottes und hervorragenden Theologen hielt, der es verstand, ihre Seele zu leiten und ihr behilflich zu sein, Gott noch treuer zu dienen. Dieser Beichtvater bekam von diesem Versprechen erst mehrere Tage später Kenntnis und heißt Pater Hieronymus Gracian von der Mutter Gottes.