52.
Eines Tages nach der heiligen Kommunion wurde mir zu verstehen gegeben, wie der ewige Vater den heiligsten Leib Christi im Innersten unserer Seele aufnimmt. Ich verstehe und sehe, daß die drei göttlichen Personen gegenwärtig sind und daß der Vater an dem Opfer, daß wir ihm hier auf Erden in seinem Sohne darbringen, daß innige Wohlgefallen hat, da er alle seine Freude und Wonne an ihm findet. Denn nicht nur die Menschheit des Sohnes bewohnt unsere Seele, sondern auch seine Gottheit; und darum ist dem Vater dieses Opfer so überaus angenehm und wohlgefällig, wofür er uns mit den größten Gnaden bereichert. Ich habe außerdem erkannt, daß er das Opfer des Altares annimmt, selbst dann, wenn der Priester sich im Zustand der Sünde befindet; aber in diesem Falle empfängt dieser nicht die Gnaden, die jenen zuteil werden, die im Gnadenstande leben. Dies kommt aber nicht daher, daß die Gnaden des Himmels ihre Kraft verlieren, da diese ja hervorströmen aus der Annahme des Opfers durch den Vater, sondern von der schlechten Vorbereitung dessen, der sie empfangen soll; es trifft ja auch die Sonne keine Schuld, die nicht in der selben Weise erglänzt, wenn sie ein Stück Pech bescheint, als wenn sie einen Kristall beleuchtet. Könnte ich mich jetzt darüber aussprechen, so würde ich meine Gedanken wohl verständlich machen; denn es ist höchst wichtig, wie es vor sich geht, wenn sich in unserem Innern bei der heiligen Kommunion so erhabene Geheimnisse vollziehen. Es ist ein Jammer, daß unser Leib dem Genusse dieser Gnaden so große Hindernisse in den Weg legt.