62.
Als ich während meines Aufenthaltes im St. JosephsKloster zu Ávila am hl. Pfingstabend in der Einsiedelei, Nazareth genannt, eine überaus große Gnade betrachtete, die mir der Herr an demselben Tage vor ungefähr zwanzig Jahren erwiesen hatte, überfiel mich ein gewaltiger Antrieb und Eifer des Geistes, daß ich in Verzückung geriet. In dieser tiefen Gemütssammlung habe ich vom Herrn folgende Worte vernommen: »Sage in meinem Namen den Vätern des unbeschuhten Karmelitenordens, sie möchten mit allem Eifer vier Stücke beobachten; solange sie in deren Erfüllung treu sind, wird der Orden immer mehr zunehmen. Wenn sie aber davon ablassen, so sollen sie wissen, daß sie von ihrem ersten Eifer abgewichen.
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Die Oberen sollen untereinander einig sein.
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Wenn sie auch viele Klöster haben, so sollen doch in jedem nur wenig Ordensleute sein.
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Sie sollen mit den Weltleuten nur wenig verkehren und immer nur zu deren Seelenheil.
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Sie sollen mehr durch Werke als durch Worte lehren.« Dies geschah im Jahre 1579; weil dies eine große Wahrheit ist, so habe ich sie mit meinem Namen unterschrieben. Theresia von Jesu.