3.
Nach solchen Mitteln strebte ich nicht; denn dies hätte mir töricht geschienen, weil ich gut erkannte, daß eine so schwache, armselige, weibliche Person, wie ich bin, wenig ausrichten könne. Wenn sich jedoch ein solches Verlangen der Seele bemächtigt, so liegt es nicht in ihrer Gewalt, es abzuweisen. Die Liebe, die Gott zu gefallen strebt, und das gläubige Vertrauen auf ihn ermöglichen, was sonst nach natürlichem Ermessen unmöglich ist. Da ich an unserem wohlehrwürdigen Pater General ein so großes Verlangen nach der Gründung mehrerer ähnlicher Klöster gewahrte, war es mir, als sähe ich sie schon errichtet. Und wenn ich mich der Worte erinnerte, die der Herr zu mir gesagt hatte, so sah ich schon einen Anfang von dem, was ich zuvor nicht verstehen konnte. Gar sehr schmerzte mich die Rückkehr unseres Pater Generals nach Rom, da ich große Liebe zu ihm gefaßt hatte; es schien mir, als bliebe ich in großer Verlassenheit. Auch erwies er mir große Liebe und Gunst; so oft er von seinen Arbeiten abkommen konnte, besuchte er mich, um über geistliche Dinge zu reden. Seinen Gesprächen konnte man entnehmen, daß ihm der Herr große Gnaden verliehen habe; es war uns ein Trost, ihn anzuhören.