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Works Teresa of Ávila (1515-1582) Letters Briefe

127. Brief — An die Mutter Maria vom heiligen Joseph, Priorin in Sevilla

Toledo, Mitte Oktober 1576

Klosterangelegenheiten in Sevilla und Nachrichten aus Toledo.

Jhs

Der Heilige Geist sei mit Euerer Ehrwürden, meine Tochter!

Auf Ihre Briefe, die mit dem Eilboten ganz richtig angekommen sind, habe ich schon geantwortet. Sie haben mir große Freude gemacht, nur Ihr Übelbefinden tut mir leid. Schreiben Sie mir doch um der Liebe willen bald, wie es mit Ihrer Gesundheit steht und was Sie von unserem Vater wissen. Um Ihre Generalbeichte beneide ich Sie, ich meine deshalb, weil Sie nicht soviel zu beichten haben wie ich; denn bei mir ginge es nicht so leicht. Gepriesen sei Gott, der uns alle liebt!

Mein Bruder teilte mir in einem Briefe, den ich heute empfing, mit, daß er an Sie geschrieben und einem die Vollmacht gegeben habe, das Drittel der Summe einzulösen, die Sie ihm schulden. Er ist gesund, und der Kauf von Serna ist abgeschlossen. Die Nonnen von St. Joseph [in Ávila] kommen nicht schlecht weg. Theresia schreibt mir, daß das Agnus Dei und die Ringe zum Vorschein gekommen seien. Gott sei Dank! Diese Angelegenheit hat mir anfangs Sorge gemacht.

Ich bin gesund. Es wird gleich ein Uhr [nach Mitternacht] sein, und darum muß ich mich kurz fassen.

Ich wünschte von meinem guten Pater Prior de las Cuevas etwas zu erfahren. Den Thunfisch schickte man uns in der letzten Woche von Malagón. Er war noch in rohem Zustand; er war sehr gut und hat uns vortrefflich gemundet. Seit Kreuzerhöhung habe ich alle Tage die Fasten mitgehalten. Da sehen Sie, wie gesund ich bin. Unsere Priorin von Malagón schrieb mir, es gehe ihr besser. Diese fromme Seele aber schreibt nur so, um mir keinen Kummer zu machen; denn diese Besserung besagt nichts. Heute erhielt ich einen Brief von ihr, aus dem ich ersehe, daß ihr Befinden sehr schlimm ist. Sie hat großen Widerwillen gegen alle Nahrung, und das ist das schlimmste bei solcher Schwäche. Wir beten viel für sie; wenn nur meine großen Sünden der Erhörung nicht hinderlich wären! Ich lege es den Schwestern in allen Klöstern ans Herz, daß sie die Kranke Gott empfehlen; die dortigen tun es, wie ich weiß, ohnehin schon, und darum bedarf es hiezu keiner Mahnung.

Doña Guiomar ist heute getraut worden. Sie freut sich sehr, daß es Ihnen gut geht, und ebenso Doña Luise, die noch nie ein solches Übermaß von Liebe zu mir an den Tag gelegt und so für meine Erquickung gesorgt hat; denn, was sie für mich tut, ist nicht wenig. Empfehlen Sie diese beiden Gott; denn Sie sind es ihnen schuldig, und empfehlen Sie auch mich vielmals allen Schwestern! Ich bin sehr besorgt um diese Klöster in Andalusien, die unserem Vater unterstehen. Ich habe ihm schon die unbeschuhten Karmeliten angeboten und am liebsten möchte ich mich ihm selbst übergeben, damit die Visitationen glücklich verlaufen. Ich sagte ihm, daß er mich dauere, und er gab mir zur Antwort, daß Sie ihn in Ihrem Kloster mit Aufmerksamkeiten überhäufen. Gott erhalte Sie mir! Ich bitte Sie um der Liebe willen, sagen Sie doch unserem Vater, er möge ja nicht mit den beschuhten Brüdern zu Tische speisen. Ich weiß nicht, wozu er in ihr Kloster geht, als nur, um uns allen Leiden zu bereiten.

Ich habe Euerer Ehrwürden schon geschrieben, Sie möchten das, was Sie für ihn ausgeben, auf Rechnung dessen setzen, was man uns aus dem St. Josephskloster gesendet hat. Eine andere Handlungsweise wäre Torheit. Ich weiß, was ich sage. So können die Schwestern das, was sie diesem Kloster schulden, abtragen, ohne sich wehe zu tun. Handeln Sie ja nicht anders! Die gute Subpriorin soll darüber Rechnung führen, da sie ja auch das Wasser verrechnet, das verbraucht wird. Sagen Sie ihr dies in meinem Namen! Ihr und meiner Gabriela meine freundlichen Grüße. Gott sei mit Ihnen! Beeilen Sie sich mit dem, was die Schwester mitgebracht hat und was Sie sonst noch dazu legen können, die Verkäufer des Hauses zu befriedigen, damit man nicht so viele Zinsen zu zahlen hat; denn dies ist eine lästige Sache…

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Vorwort und Einführung in die Briefe Theresias von Jesu

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