14. Brief — An Doña Luise de la Cerda in Toledo
Valladolid, am 13. Dezember 1568
Vorbereitungen zur Gründung eines Klosters in Toledo.
Jesus sei mit Euerer Gnaden!
Es fehlt mir sowohl an Zeit als an Kraft, viel zu schreiben; deshalb schreibe ich jetzt an wenige Personen mit eigener Hand. Erst vor kurzem habe ich Ihnen einen Brief gesandt. Ich fühle mich sehr unwohl. Bei Ihnen und in der dortigen Gegend bin ich gesünder. Zwar sind die Leute auch hier, Gott sei es gedankt, nicht übel gesinnt; da aber meine Liebe bei Ihnen ist, so möchte ich, daß auch mein Körper dort wäre.
Was denken Sie davon, daß die göttliche Majestät alles so zu meiner Zufriedenheit ordnet? Gepriesen sei der Name des Herrn, der es durch Personen, die so eifrige Dienerinnen Gottes sind, so hat ordnen wollen, daß ich denken muß, Seine Majestät werde ein großes Wohlgefallen daran haben! Trachten Sie um der Liebe des Herrn willen darnach, die Erlaubnis zu bekommen; ich glaube aber, man sollte dem Verwalter nicht sagen, daß sie für mich, sondern für das Kloster der unbeschuhten Karmelitinnen sei. Auch stelle man ihm den Nutzen vor, den diese überall stiften, wo sie sind; wenigstens machen uns, Gott sei Dank, die zu Malagón keine Schande. Sie werden sehen, wie bald dann Ihre Dienerin bei Ihnen sein wird; denn es ist, wie es scheint, nicht der Wille des Herrn, daß wir getrennt bleiben. Die göttliche Majestät verleihe, daß wir auch in der Glorie vereint seien mit allen meinen dortigen Herrschaften, in deren Gebete ich mich angelegentlich empfehle. Schreiben Sie mir doch, wie es mit Ihrer Gesundheit steht; Sie sind gar so saumselig, mir diese Gnade zu erweisen. Die Schwestern dahier küssen Ihnen die Hand.
Sie können gar nicht glauben, wie viele Ablässe und geistliche Gnaden wir für die Gründerinnen dieser Klöster erlangt haben; sie sind ohne Zahl. Der Herr sei mit Ihnen! Heute ist der Tag der heiligen Lucia.
Euerer Gnaden unwürdige Dienerin
Theresia von Jesu, Karmelitin
Anschrift: An die sehr erlauchte Herrin Doña Luise de la Cerda, meine Gebieterin.