192. Brief — An Pater Hieronymus Gracián in Malagón
Ávila, im Juli 1577
Das zurückgezogene Leben der Karmelitinnen.
. . . Wenn einer unserer Patres in Malagón bleiben muß, so legen Sie ihm, bitte, eindringlich ans Herz, mit unseren Nonnen wenig zu verkehren. Beachten Sie, mein Vater, diesen Punkt wohl! Er ist von großer Bedeutung. Es wäre sogar mein Wunsch, daß der Lizentiat nicht soviel mit ihnen verkehren würde. Obwohl dort alles erbaulich ist, so sind doch schlecht gesinnte Leute gewohnt, eine Menge ungünstiger Urteile über diese Akte der Hingebung zu fällen. Dies kommt besonders in kleinen Orten wie Malagón vor; allein man kann diese Wahrnehmung überall machen.
Glauben Sie es mir, mein Vater; je weniger die Nonnen, so vollkommen sie auch sind, derartigen Verkehr pflegen, desto besser wird es sein selbst für den Frieden des Klosters. Wollen Sie das nicht aus dem Auge verlieren; das ist mein Wunsch . . .