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Werke Theresia von Jesu (1515-1582) Briefe

19. Brief — An Doña Johanna de Ahumada, Schwester der Heiligen, in Alba de Tormes

Toledo, am 19. Oktober 1569

Rückkehr ihres Bruders Don Laurentius de Cepeda aus Indien.

Jhs

Der Heilige Geist sei mit Ihnen!

Nach Ávila schicke ich Geld, daß man Ihnen diesen Boten zusende. Die beiliegenden Briefe können Ihnen nur große Freude machen; mich wenigstens haben sie außerordentlich erfreut. Ich hoffe zum Herrn, Sie werden dadurch einige Erleichterung in Ihrem Leiden empfangen, und es werde Ihnen besonders die Nachricht von der Rückkehr meines Bruders zu großem Troste gereichen; denn so fromme Entschlüsse können nicht ohne segensreichen Erfolg bleiben. Ich wünschte weit mehr, meine Brüder möchten daheim in Ruhe leben, als solche Ämter auf sich nehmen; denn ich sehe in all diesen Dingen keinen Bestand. Gepriesen sei der Herr, der es so gefügt hat! Ich versichere Sie, daß ich mich wegen des Herrn Johann de Ovalle und, ich wiederhole es, auch Ihretwegen ganz besonders gefreut habe. An Ende richten meine Briefe doch noch etwas aus, wiewohl dies im Vergleich zu den Ihrigen nur wenig sein wird.

Dem kleinen Gonzalo habe ich durch den Inquisitor Soto einen Brief zugesandt; ich weiß aber nicht, ob man ihn ihm übergeben hat, da ich nichts von ihm erfahren habe. Sehen Sie jetzt nicht, was Gott an Laurentius de Cepeda wirkt? Mir kommt es vor, er sehe mehr darauf, wie seine Kinder leicht ihr Heil wirken können, als wie er ihnen ein großes Vermögen erwerbe. O Jesus, wie vielfach bin ich Dir verpflichtet und wie wenig diene ich Dir! Es gibt für mich keine Freude, die jener gleichkommt, die ich empfinde bei der Wahrnehmung, daß meine innigstgeliebten Geschwister das erkennen und erwählen, was für sie das beste ist. Sagte ich Ihnen und dem Herrn de Ovalle nicht, Sie sollten sich auf unsern Herrn verlassen, da er für alle Sorge trage?

Und so sage ich Ihnen denn auch jetzt: Legen Sie Ihre Angelegenheiten in seine Hände; denn Seine Majestät wird in allem das tun, was uns am nützlichsten ist. Ich schreibe jetzt nicht ausführlicher, weil ich heute schon viel geschrieben habe und es schon spät an der Zeit ist. Wahrhaftig, ich bin ganz glücklich bei dem Gedanken an die Freude, die Sie beide haben werden. Der Herr verleihe uns jene Freude, die ewig dauert! Denn alle Freuden dieses Lebens sind unzuverlässig. Ich befinde mich wohl und eile sehr mit dem Ankauf des Hauses; die Unterhandlungen nehmen einen günstigen Verlauf. Der Beatrix empfehle ich mich. Heute ist der 19. Oktober.

Ihre Dienerin

Theresia von Jesu

Den Brief von meinem Bruder habe ich geöffnet oder vielmehr, ich wollte ihn öffnen, wurde aber in meinem Gewissen beunruhigt. Finden Sie, daß etwas dort nicht angekommen ist, so benachrichtigen Sie mich.

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Vorwort und Einführung in die Briefe Theresias von Jesu

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