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Works Teresa of Ávila (1515-1582) Letters Briefe

291. Brief — An Pater Hieronymus Gracián in Alcalá

Valladolid, am 25. Juli 1579

Freude über seine Gesundheit. Abreise nach Salamanka.

Jhs

Die Gnade des Heiligen Geistes sei mit Euerer Paternität!

Ich war seit der Ankunft dieses Briefboten so beschäftigt, daß ich nicht glaubte, auch nur die wenigen Zeilen schreiben zu können, ohne dringende Geschäfte zu versäumen. Doña Johanna sagte mir, Sie seien krank, hätten einen Ausschlag, und man wolle Ihnen zur Ader lassen. Dieser Bruder aber sagt mir, daß Sie ganz wohl seien und ein gutes Aussehen hätten, was mich von meinem Kummer wieder befreit. Ich denke wohl, daß diese Unpäßlichkeit, wie ich schon befürchtet hatte, von der Hitze kommt. Bleiben darum Euere Paternität um der Liebe willen nur möglichst kurze Zeit in Alcalá!

Mir geht es ziemlich gut. Am nächsten Donnerstag reise ich von hier nach Salamanka. Ich freue mich sehr über die Art und Weise, wie unser Herr die Angelegenheiten leitet. Er sei gepriesen für immer und wolle gnädig gewähren, daß Euere Paternität wieder reden dürfen, wenn auch nur zu dem Zwecke, um Ihnen einigen Trost inmitten so vieler Prüfungen zu verschaffen!

Von hier aus habe ich Euerer Paternität zweimal geschrieben. Unsere Schwester Maria vom heiligen Joseph befindet sich wohl und ist ein Engel. Den Nonnen dahier geht es sehr gut, und nachdem jetzt wieder eine Novizin eingetreten ist, wird es ihnen wohl am nötigen Einkommen nicht mehr fehlen. Auch letztere ist ein Engel und ist vollkommen zufrieden. Unser Herr sei mit Euerer Paternität! Mein Kopf ist nun recht ermüdet.

Ich versichere Sie, ich muß lachen, wenn ich bedenke, daß man Ihnen eine Buße auferlegte, die nur zu Ihrer Ruhe dient, und daß Sie uns allein gelassen haben, um den Kampf zu beendigen. Gott gebe, daß wir bald den Sieg erleben, und er verleihe Ihnen die Gesundheit! Denn diese ist von großer Bedeutung. Die Mutter Priorin empfiehlt sich recht angelegentlich in Ihr Gebet. Sie wird Ihnen, wie sie sagt, nicht mehr schreiben, bis Sie ihr nicht eine Antwort gegeben haben. Sie hat viel mehr Verstand als ich.

Heute ist das Fest des heiligen Jakobus.

Euerer Paternität unwürdige Dienerin und

wahre Tochter

Theresia von Jesu

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Vorwort und Einführung in die Briefe Theresias von Jesu

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