295. Brief — An Doña Elisabeth Osorio in Madrid
Toledo, am 19. November 1579
Bitte, den Eintritt in den Orden bis zur Gründung eines Klosters in Madrid zu verschieben. Nachrichten über ihre Schwester, die Novizin in Toledo war.
Jhs
Die Gnade des Heiligen Geistes sei mit Ihnen!
Ich glaubte nicht, daß ich an Sie schreiben könnte. Jetzt aber, da die Mutter Priorin geschrieben, will ich Ihnen nur berichten, daß Pater Nikolaus fest darauf besteht, Sie sollten nirgends anders eintreten als in das Kloster, das mit Hilfe des Herrn in Madrid, und zwar, wie wir zu Seiner Majestät hoffen, bald gegründet werden soll. Nachdem Sie den Eintritt in den Orden schon so lange verschoben haben, könnten Sie doch auch soviel Geduld haben, um noch die kurze Zeit zu warten. Indessen ist es nicht nötig, mit jemandem über Ihr Vorhaben noch auch über die beabsichtigte Klostergründung in Madrid zu sprechen; denn es ist von großer Bedeutung, daß dies geheimgehalten werde.
Die Nonnen des Klosters zu Salamanka haben Sie schon aufgenommen. Dieses sage ich Ihnen, damit Sie sicher wissen, daß Sie bei ihnen eintreten können, falls Ihnen die Aufnahme in Madrid zweifelhaft erscheinen sollte. Pater Nikolaus ist indessen aus vielen Gründen der Meinung, es werde zur größeren Ehre unseres Herrn gereichen, wenn Sie zur Gründung des Klosters in Madrid mithelfen würden. Etwas anderes wollen wir ja alle nicht. Pater Nikolaus wird bald von Sevilla zurückkehren, und bis dahin können Sie überlegen, was Ihnen mehr zusagt. Seine Majestät leite alles nach Ihrem Wunsche und erfülle Ihre Seele mit dem Verlangen nach dem, was
mehr zur Ehre und Verherrlichung Gottes dient! Amen.
Es war mir ein großer Trost, unsere und Ihre Schwester Agnes von der Menschwerdung so ganz zufrieden anzutreffen. Wenn Sie auch eine so tüchtige Nonne werden wie sie, dann können wir zufrieden sein; sie ist in der Tat ein Engel. Sie hat sich sehr gefreut auf mein Verweilen [in Toledo].
Heute ist der 19. November.
Ihre unwürdige Dienerin
Theresia von Jesu