• Home
  • Works
  • Introduction Guide Collaboration Sponsors / Collaborators Copyrights Contact Imprint
Bibliothek der Kirchenväter
Search
DE EN FR
Works Teresa of Ávila (1515-1582) Letters Briefe

416. Brief — An Pater Ambrosius Mariano in Alcalá

Burgos, am 18. März 1582

Kauf eines Hauses. Schritte, um vom Nuntius die Erlaubnis zur Darbringung des heiligen Meßopfers im neuerworbenen Hause zu erlangen.

Jhs

Der Heilige Geist sei mit Euerer Hochwürden, mein Vater!

Ich habe Ihnen vor kurzem geschrieben, und unser Vater wird Ihnen das Ergebnis unserer Unterhandlungen mit dem Erzbischof schon berichtet haben, dessen ausgesprochener Wille es war, uns zum Kaufe eines Hauses zu veranlassen. Wir haben, Gott sei Dank, dieses Haus jetzt gekauft; es ist sehr schön. Wir sehnen uns darnach, dieses Hospital verlassen zu können, weil wir da zu sehr eingeengt sind; und außerdem möchten wir gerne wissen, welchen Ausgang diese Angelegenheit nehmen wird. Der Erzbischof hielt das Haus für geeignet und schien zufrieden zu sein. Allein man fürchtet allgemein, er werde auch in Zukunft nicht mehr tun, als er bisher getan hat. Daher wünschte ich vom Nuntius die Erlaubnis zu erhalten, daß in unserem Hause die Messe gelesen werden dürfe; dann könnten wir dieses langweilige Zaudern leicht ertragen. Deshalb schreibe ich beiliegenden Brief an die Herzogin und bitte sie, uns ein Empfehlungsschreiben zu geben. Lesen Euere Hochwürden diesen Brief und schicken Sie ihn um der Liebe willen an die Herzogin, nachdem Sie ihn versiegelt haben! Suchen Sie bald eine Antwort zu erhalten und senden Sie diese nach Madrid an Pater Nikolaus oder an Johann López nebst einer Anweisung, welchen Weg sie einschlagen sollten, um die erwünschte Ermächtigung möglichst bald zu erhalten! Sie würden uns dadurch einen sehr großen Dienst erweisen; denn obgleich in unserer Nähe eine Kirche ist, so ist es doch recht unangenehm für uns, unsere Wohnung verlassen zu müssen, um der heiligen Messe beiwohnen zu können.

Wenn Sie glauben, daß der Herzog diesen Auftrag selbst auf sich nehmen würde, so bitten Sie ihn darum in meinem Namen! Dann würde man vielleicht schneller ans Ziel kommen, und es wäre meiner Ansicht nach auch leicht zu erreichen. Wie ich in meinem Briefe an die Herzogin bemerkte, befindet sich in dem Hause eine Kapelle, die nur zur Feier der heiligen Messe gedient hat. Es befand sich sogar in dem Hause, in dem wir das Kloster gründen wollen, vierzehn Jahre lang das Allerheiligste Sakrament, als es nämlich im Besitze der Gesellschaft Jesu war; aber trotzdem gestattete der Erzbischof nicht, darin die heilige Messe zu lesen. Wenn Sie seine schönen Worte hörten, womit er uns gegenüber seinen Wunsch nach Errichtung dieser Stiftung ausspricht, so müßten Sie glauben, man könne weiter nichts mehr verlangen. Meiner Ansicht nach hängt dies aber nicht von ihm ab. Offenbar ist der Teufel sehr über uns aufgebracht; allein es ist nicht recht, daß er durchdringt, da wir ein Haus besitzen. Was die Erlaubnis betrifft, so werden wir wohl noch lange zuwarten müssen; man wird es aber doch satt bekommen und sie uns schließlich erteilen.

Ich wünsche sehr zu erfahren, ob Sie meine Briefe jenen Herren übergeben haben und ob man etwas getan hat. Auf jeden Fall werden wir bei diesem Schritte, von dem ich eben gesprochen habe, nichts verlieren. Erweisen mir doch Euere Hochwürden um der Liebe willen diesen Dienst!

Das Vorgehen des Paters Anton hat mich in solche Verlegenheit gebracht, daß ich mich entschloß, ihm beiliegenden Brief zu senden. Wenn Sie glauben, daß er darüber nicht allzusehr aufgebracht werde, so versiegeln Sie ihn mit den anderen und schicken Sie dieselben ab! Ich weiß keinen anderen Weg, um sie ihm zu senden. Herzliche Grüße an den Lizentiaten Padilla und an Pater Anton von der Mutter Gottes. Die Schwestern des hiesigen Klosters senden Ihnen ihre Empfehlungen. Möge Gott Sie behüten und Sie so heilig machen, wie ich ihn darum bitte!

Burgos, am 18. März.

Euerer Hochwürden Dienerin

Theresia von Jesu

pattern
  Print   Report an error
  • Show the text
  • Bibliographic Reference
  • Scans for this version
Download
  • docxDOCX (741.51 kB)
  • epubEPUB (709.51 kB)
  • pdfPDF (2.69 MB)
  • rtfRTF (2.31 MB)
Translations of this Work
Briefe
Commentaries for this Work
Vorwort und Einführung in die Briefe Theresias von Jesu

Contents

Faculty of Theology, Patristics and History of the Early Church
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Imprint
Privacy policy