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Werke Theresia von Jesu (1515-1582) Briefe

427. Brief — An den Lizentiaten Don Dionysius Ruiz de la Peña

Burgos, am 4. Juni 1582

Verlangen, vom Kardinal endlich die Erlaubnis zur Gründung in Madrid zu erhalten.

Jhs

Die Gnade des Heiligen Geistes sei mit Ihnen!

Mögen die Pfingstfeiertage Ihnen seine Liebe in Fülle bringen, wie ich ihn darum bitte! Außerdem bitte ich ihn, Sie für die Gunst zu belohnen, die Sie mir durch Ihre Briefe erweisen; es ist dies sicher eine ganz besondere Gunst wie jene, die Sie mir eben erwiesen haben.

Es würde mich sehr freuen, wenn mit Gottes Hilfe während Ihrer Anwesenheit in Madrid die Gründung in dieser Stadt zustande kommen würde. Ich könnte dann öfters mit Ihnen verkehren und befände mich ganz in der Nähe Seiner durchlauchtigsten Gnaden. Es hat mich wirklich gefreut, daß Sie in Toledo nicht die heiße Jahreszeit abgewartet haben, und ich lobpreise unseren Herrn, der Seine Gnaden gesund erhält. Möge er Seine Gnaden noch viele Jahre erhalten! Kaum ist ein Kloster gegründet, so beginnen wir in dieser Absicht zu beten.

Die Gründung in Burgos ist, Gott sei Dank, schon vollendet. Dort war mein Gesundheitszustand immer schlecht, und doch wollte ich mich nicht entfernen, außer nur um das Kloster in Madrid zu gründen. Ich schreibe an Seine durchlauchtigste Gnaden, und wenn es Gott gefällt, wird dies meine letzte Reise sein; denn ich bin sehr gealtert und gebrechlich.

Einige Freunde in Burgos behaupten, daß der König nach Madrid zurückkehren wird; andere versichern, daß dies nicht so bald geschehen wird. Aber nach meiner Ansicht wäre es besser, wenn unser Kloster vor seiner Ankunft gegründet würde, vorausgesetzt daß der Kardinal damit einverstanden ist. Ich vertraue darauf, daß Seine Majestät ihn darüber erleuchten wird, was das geeignetste ist. Seine durchlauchtigste Gnaden wünschten mir eine Freude zu machen, allein ich möchte sie nicht belästigen inmitten so vielfacher Arbeiten. Andererseits ist es meine Absicht, daß diese Gründung, die, wie ich glaube, sicher zur Ehre Gottes beitragen wird, durch meine Saumseligkeit nicht aufgegeben werde; deshalb dränge ich Seine Gnaden von neuem zur Ausführung. Ich bin überzeugt, daß Gott den Kardinal erleuchten wird, um zu entscheiden, was das beste ist, und um den günstigen Augenblick zu wählen. Möge Seine Majestät Sie behüten, wie ich sie darum bitte! Amen.

Aus unserem Kloster zum heiligen Joseph in Burgos, am zweiten Pfingstfeiertag.

Ihre unwürdige Dienerin

Theresia von Jesu

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Vorwort und Einführung in die Briefe Theresias von Jesu

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