76. Brief — An einen Herrn in Ávila
Sevilla, am 4. Juni 1575
Geldangelegenheiten.
Jhs
Die Gnade des Heiligen Geistes sei allezeit mit Ihnen!
In der Zeit der Not ist es etwas Vortreffliches, einen so guten Verwalter zu haben wie Sie. Eben setzt bin ich in großer Not. Darum bitte ich Sie, von dem Gelde, das Sie zur Verwahrung haben, dem Herrn Julian de Ávila soviel geben zu wollen, als Ihnen möglich ist. Es sind dies die Reisekosten, die man von ihm geliehen hat. Dieser Brief, mit meinem Namen unterzeichnet, mag als Empfangsbescheinigung gelten. Empfehlen Sie mich unserem Herrn, und auch ich werde trotz meiner Armseligkeit für Sie beten. Sagen Sie dies auch dem Herrn Magister und meiner guten Schwester, der Frau Katharina Daza. Ich fühle mich recht einsam in dieser Entfernung von denen, die ich so lieb habe. So muß man dieses Leben hinbringen. Wäre ich nicht zum beständigen Kreuztragen entschlossen, so würde mir das viele Beschwerden bereiten. Unser Herr verleihe Ihnen die Ruhe, die ich Ihnen wünsche, und große Heiligkeit!
Geschrieben am 4. Juni 1575 in diesem Kloster zum heiligen Joseph in Sevilla.
Ihre unwürdige Dienerin
Theresia von Jesu, Karmelitin