1.
Betrachte ich, o mein Gott, die Herrlichkeit, die du denen bereitet hast, die ausharren in Erfüllung deines Willens; gedenke ich der vielen Mühseligkeiten und Schmerzen, durch die dein Sohn uns diese Herrlichkeit erworben hat; erwäge ich, wie wir dessen so ganz und gar nicht würdig waren, und welch großen Dank dein Sohn für eine so große Liebe von uns verdient, die er so teuer bezahlen mußte, um uns zu lehren, ihn wiederzulieben, so gerät darüber meine Seele in große Betrübnis. Wie kann man doch dies alles vergessen! Und wie schmählich vergessen dich die Menschen, wenn sie dich beleidigen! Ach, mein Erlöser, wie sehr vergessen sie in ihrer so großen Vergessenheit sich selber, und die Größe deiner Güte, in der du unser auch dann noch gedenkst! Ja, sogar dann, wenn wir durch den Fall in die Sünde dir einen tödlichen Streich versetzt haben, vergißt du die dir zugefügte Beleidigung; du reichst uns wieder deine Hand und weckst uns aus einem so unheilbaren Wahnsinn auf, daß wir wieder um unser Heil uns kümmern und um dasselbe bitten. Gepriesen sei ein solcher Herr! Gepriesen sei eine so große Erbarmung und gelobt in Ewigkeit eine so mitleidsvolle Liebe!
