3.
O mein Gott und Herr! Wie kann doch ein Mensch, den du aus seinem Elende erhoben hast, der es einsieht, in welch ein Verderben er sich durch den Genuß einer so kurzen Lust gestürzt hatte, und der jetzt entschlossen ist, dir mit Hilfe deiner Gnade allzeit zu gefallen, wie kann, sage ich, ein solcher Mensch bei der Erinnerung an den Verlust eines so großen Gutes, seiner Taufunschuld nämlich, noch leben, ohne beständig zu sterben? Du entziehst dich ja, o Heil meiner Seele, jenen nicht, die dich lieben, und erhörst jeden, der dich ruft. Das beste Leben, das ein solcher fortan führen kann, ist ein beständiges Sterben vor Schmerz über diesen Verlust. Wie kann aber eine Seele, die dich zärtlich liebt, dies ertragen?
