2.
O du wahrer Liebhaber, wie erbarmungsvoll, wie süß und wonniglich, wie erquickend und mit welch großen Beweisen deiner Liebe heilst du die Wunden, die du mit den Pfeilen der nämlichen Liebe geschlagen hast! Ach, mein Gott, du Erquickung in allen Leiden, wie töricht bin ich doch! Wie wäre es möglich, daß menschliche Mittel jene heilen könnten, die das göttliche Feuer krank gemacht hat? Wie könnte ein Mensch die Tiefe dieser Wunde erkennen und wissen, woher sie gekommen und wie eine so peinliche und zugleich wonnevolle Qual gemildert werden möge? Es wäre Torheit, zu glauben, eine so kostbare Krankheit könne durch so minderwertige Dinge, wie die Heilmittel der Sterblichen es sind, geheilt werden.
