7.
Möge der Herr über diese Gebetsweise jene aus euch belehren, die sie noch nicht verstehen! Ich wenigstens muß bekennen, daß ich nie wußte, was es heißt mit innerer Wonne mündlich zu beten, bis der Herr mich diese Gebetsweise gelehrt hat. Auch habe ich in dieser inneren Sammlung, die ich mir angewöhnte, immer so viele Vorteile gefunden, daß ich nicht umhin konnte, so weitläufig davon zu sprechen. Da diese, wie schon erwähnt, von unserem eigenen Bemühen abhängt, so füge ich zum Schlusse meiner Erklärung noch die Mahnung bei: Wer dazu gelangen will, der lasse es sich nicht verdrießen, sich an das zu gewöhnen, was ich gesagt habe! So wird er allmählich die Herrschaft über sich selbst gewinnen. Er wird sich zwar verlieren, aber nicht umsonst; vielmehr gewinnt er sich für sich, indem er sich seiner Sinne zur inneren Sammlung bedient. Wenn er redet, denke er an den, mit dem er in seinem Innern reden kann! Wenn er sprechen hört, erinnere er sich daran, daß er auf den hören muß, der viel näher zu ihm spricht! Kurz, er trage Sorge, sich niemals von einer so guten Gesellschaft zu trennen! Wenn er will, so kann er. Und sollte er seinen Vater, dessen Hilfe er nicht entbehren kann, lange allein gelassen haben, so bereue er dieses! Kann es sein, so kehre er des Tages oft in das Innere seiner Seele ein! Wenn nicht, so geschehe es wenigstens täglich mehrmals! Hat er sich diese heilsame Übung einmal zur Gewohnheit gemacht, so wird er früher oder später den Gewinn davon ernten, den der Herr ihm zuteilen wird und den er mit keinem Schatz der Welt wird vertauschen mögen.