9.
Ach, wie wird es der armen Seele ergehen, wenn sie nach Erduldung so entsetzlicher Schmerzen und Nöten, wie die Todesnöten sind, sogleich in diese Hände fällt! Wie schlecht wird sie da ausruhen! Wie zerrissen wird sie in die Hölle hinabfahren! Welch eine Menge verschiedenartiger Schlangen wird sie umzischen! Welch einen schaudervollen Ort, welch eine unselige Herberge wird sie finden! Wie hart ist es für einen Menschen, der — wie vielleicht die meisten, die zur Hölle fahren — der Weichlichkeit frönt, auch nur eine einzige Nacht in einer schlechten Herberge zuzubringen! Nun denkt euch erst eine solche Herberge für immer und ewig! Was, meint ihr wohl, wird eine solche arme Seele da empfinden? Verlangen wir, meine Töchter, doch ja nie nach einem bequemen Leben! Wir sind hier an einem Orte, wo es uns gut geht; die schlechte Herberge ist nur für eine Nacht. Loben wir Gott und bemühen wir uns, in diesem Leben Buße zu tun! O wie süß wird der Tod für jene sein, die in diesem Leben alle ihre Sünden abgebüßt haben, so daß sie nicht ins Fegfeuer kommen müssen! Solche Seelen werden keine Furcht haben, vielmehr in vollem Frieden das Zeitliche verlassen, weil sie vielleicht schon gleich nach ihrem Hinscheiden zum Genusse der Glorie gelangen werden?