11.
Ich will jetzt von der geistigen Liebe sprechen, in die sich keinerlei Leidenschaft einmischt; sobald dies jedoch der Fall ist, wird die Ordnung der Liebe gestört. Wenn wir dagegen maßvoll und in Bescheidenheit mit tugendhaften Personen, besonders Beichtvätern, verkehren, so ist dies nützlich. Sobald ihr aber bemerkt, daß der Beichtvater Eitelkeit zur Schau trägt, so haltet alles für verdächtig und laßt euch mit ihm in keinerlei Gespräche, seien es auch fromme, ein, sondern verrichtet kurz euere Beichte und schließt damit! Am besten würde es sein, der Oberin zu sagen, daß sich euere Seele bei diesem Beichtvater nicht wohl fühle, und ihn zu wechseln. Kann dies geschehen, ohne seiner Ehre zu nahe zu treten, so ist dies das richtigste Verhalten.