3.
Die erste Voraussetzung ist, daß der Obere, wie es sich im höchsten Grade ziemt, gegen die ihm Untergebenen Nonnen sich so verhalte, daß er ihnen zu erkennen gibt, er werde in wesentlichen Dingen streng und durchaus nicht nachgiebig sein, wenn er auch leutselig und liebevoll gegen sie sich zeigt. Ich glaube nicht, daß es in der Welt etwas gibt, das einem Oberen so sehr schaden könnte, als wenn er nicht gefürchtet wird und die Untergebenen mit ihm wie mit Ihresgleichen umgehen zu können meinen. Dies gilt vorzüglich bei weiblichen Personen; merken diese einmal, daß der Obere in seiner Milde so weit geht, daß er ihre Fehler ungerügt läßt und sich nachgiebig gegen sie erzeigt, um sie nicht zu betrüben, dann wird es ihm sehr schwer werden, sie zu regieren.
