44.
Es ist notwendig, daß die künftigen Oberen ebenso handeln wie der gegenwärtige Obere, den der Herr uns gegeben. Ich habe hier vieles von dem aufgenommen, was ich bei seinen Visitationen gesehen. Den folgenden Punkt aber möchte ich besonders hervorheben. Es soll kein Oberer mit einer Schwester, weder durch Unterredungen noch durch Briefe, speziell mehr verkehren als mit allen anderen, sondern allen insgesamt als wahrer Vater seine Liebe bezeigen. Sobald er sich mit einer Nonne in irgendeinem Kloster in besondere Freundschaft einläßt, und wäre diese so rein und heilig wie die eines heiligen Hieronymus und einer heiligen Paula, so könnte er sich ebensowenig wie diese vor üblen Nachreden schützen. Dadurch würde er nicht bloß dem betreffenden Kloster, sondern zugleich allen anderen schaden und dem Teufel Anlaß zur Verbreitung dieser Vorgänge geben, um etwas dabei zu gewinnen. Auch ist die Welt um unserer Sünden willen, wie man jetzt sieht, so verdorben, daß viele üble Folgen sich daraus ergeben würden.
