48.
Unser jetziger Obere ist auch sehr darauf bedacht, daß er bei der Vernehmung der Schwestern allein und ohne seinen Gefährten sei, weil er nicht will, daß dieser etwas davon erfahre, wenn Fehler vorgebracht werden. Es ist zu verwundern, wie vorsichtig er ist, damit die Kindereien der Nonnen nicht bekannt werden. Kämen heute solche vor, so würden sie, Gott sei Dank, wenig schaden, weil sie der Obere als Vater anhört und als Vater bei sich behält; denn Gott, dessen Stelle er vertritt, läßt ihn die Wichtigkeit des Amtes erkennen. Ein anderer, der nicht so ist, wird vielleicht das für groß halten, was an sich nichts bedeutet; er wird sich wenig in acht nehmen, davon zu reden, weil ihm nicht so viel daran gelegen ist. So könnte das Kloster unschuldigerweise um seinen guten Ruf kommen. Unser Herr gebe, daß die Oberen dies immer beachten und darnach handeln!
