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Werke Koptisch-Gnostische Schriften Pistis Sophia Einleitung in die koptisch-gnostischen Schriften
B. Der Codex Brucianus.

§ 4. Komposition.

Leider sind die Schriften nicht nur in einem bunten Durcheinander überliefert, so dass erst nach mühsamer Arbeit die richtige Anordnung der Blätter getroffen werden konnte, sondern auch stark fragmentarisch erhalten. Der erste Codex zeigt zu Anfang ein kurzes Motto und beginnt mit den Worten: >Dies ist das Buch von den Erkenntnissen des unsichtbaren Gottes vermittelst der verborgenen Mysterien etc.< Gleich nach den ersten beiden Blättern folgt eine grössere Lücke, daran schliesst sich in stereotyper Form die Aufzählung der 00 Emanationen des Jeu. davon sind aber nur 2^ Jeü’s erhalten. Nach einer grösseren Lücke folgt die Beschreibung einer Reise Jesu mit seinen Jüngern durch die GO Schätze, die am Schluss mit einem Hymnus auf den unnahbaren Gott endet. Auf S. 302 meiner Ausgabe finden wir die Unterschrift: »Das Buch vom grossen γ.ατα IIVÖTIJQIOV λό'/οζ«. Darin haben wir den eigentlichen Titel der Abhandlung zu erblicken, während die Worte am Anfang nur allgemeinen Charakter tragen. An die erste Abhandlung schliesst sich eine zweite an. die am Schluss plötzlich abbricht, so dass der Titel nicht erhalten ist. ln dieser Abhandlung übergiebt Jesus seinen Jüngern die Mysterien des Lichtes, insbesondere die drei Taufen, das Mysterium zur Beseitigung der Bosheit der Archonten, das Mysterium der geistigen Salbe, das der Sündenvergebung und das der 12 Aeonen, um letztere nach dem Tode durchwandern zu können. Das erste gnostische Werk enthält demgemäss zwei selbständige Abhandlungen verschiedenen Inhalts. — Als Annex dazu tritt ein Hymnus an das erste Mysterium wegen Errichtung der Aeonen durch Jeu. Der Anfang ist verloren. Auf einem anderen Blatte bietet das Recto ebenfalls einen Hymnus an das erste Mysterium ob der Entstehung und der Scheidung des Wassers und der Erde, das Verso eine Schilderung des Durchgangs der Seele durch die Archonten des Weges der Mitte. Schon der verschiedene Stoff innerhalb eines Blattes weist darauf hin, dass wir kein Blatt eines gnostischen Werkes vor uns haben.

Der zweite Codex ist ebenfalls fragmentarisch erhalten. Es fehlt der Anfang des Ganzen. 25 Blätter geben einen ununterbrochenen Text, G andere Blätter handeln von der Erschaffung des oberen Menschen in dem Typus der verschiedenen Aeonen. Es ist nur fraglich, ob wir diese Blätter vor oder nach dem Hauptteil setzen sollen. Preuschen S. XXII in der Anzeige meines Werkes (Theolog. Literaturzeitg. IS9I, Nr. 7) möchte sie an die Spitze des Ganzen stellen; aber m. E. ist dies nicht möglich, da die Beschreibung der einzelnen Aeonen doch der des ersten Menschen, dessen Gestalt in dem Typus dieser durch den Vater geschaffen wird, voraufgehen muss. Ferner erfolgt nach der Angabe des Iren. I, 29 im System der Barbelo-Gnostiker, das mit unserem Werke bemerkenswerte Parallelen zeigt (s. u.), die Erschaffung des Adamas, des vollkommenen Menschen, erst nach Konstituierung der 4 Lichter. — Da der Schluss des Werkes nicht erhalten, fehlt auch der Titel des Ganzen.

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Die Pistis Sophia
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