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Werke Märtyrerakten Martyrium des Hl. Apollonius

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Martyrium des Apollonius

8.

Dies alles hat Er uns kraftvoll gelehrt und hat seine Lehre überzeugend bewiesen mit mannigfachen Zeichen. Aber den Unbelehrbaren machte Er sich verhaßt, genau so, wie es vor Ihm schon den Propheten und den Philosophen ergangen ist. Denn die Gerechten sind den Ungerechten stets im Wege. Steht es doch geschrieben (Is. 3, 10), daß die Toren sprechen: ,Laßt uns den Gerechten in Bande werfen, denn er ist uns lästig.ʽ Und wir haben einmal gelernt, daß auch bei den Griechen ein Weiser (Platon) sprach: ,Der Gerechte wird ausgepeitscht werden, man wird ihn foltern und fesseln, man wird ihm beide Augen ausbrennen, alle Qualen muß er dulden, und endlich wird man ihn am Kreuzholz aufspießen.ʽ So haben einst die üblen Angeber in Athen über Sokrates ein ungerechtes Urteil zustande gebracht, indem sie sogar das gewöhnliche Volk beschwatzten. So haben ein paar Menschen auch über unsern Meister und Erlöser ungerechtes Gericht gehalten und Ihn in Bande geschlagen. So ist es den S. 89 Propheten ergangen, die in heiliger Erleuchtung manches vorhersagten: es werde nämlich einst ein Mann erscheinen, in allem gerecht und voll Tugend, und er werde gütig sein gegen alle Menschen, sie die Tugend und die Verehrung des Gottes des Weltalls lehren. Diesen also beten wir freudigen Herzens an. Denn jetzt kennen wir seine erhaben heiligen Gebote, die uns früher unbekannt waren. Und damit sind wir nicht im Irrtum! Ja selbst wenn es eine elende Täuschung wäre, wie ihr meint, was wir behaupten von der Unsterblichkeit der Seele, dem Gericht nach dem Tode, der Belohnung der Tugend bei der Auferstehung, der Richtergewalt Gottes: mit stolzer Freude würden wir dennoch diesen ,Irrtumʽ umfangen. Denn durch ihn haben wir gelernt, schön zu leben, Ausschau zu halten nach jenseitiger Hoffnung, auch dann, wenn wir hienieden scheinbar hoffnungslos leiden mußten!“

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Martyrium des Hl. Apollonius (BKV)

8.

38. Indem er dieses uns nachdrücklich lehrte und durch viele Beweise uns davon überzeugte, erwarb er sich selbst großen Ruhm der Tugend, wurde aber auch von den Ungelehrigen beneidet, wie schon die Gerechten und Philosophen vor ihm; denn die Gerechten sind den Ungerechten verhaßt. 39. Wie es auch ein Wort ist, daß Toren ungerecht sprechen: Lasset uns den Gerechten binden, weil er uns unangenehm ist. 40 Auch bei den Griechen sagt einer, wie wir hören: Der Gerechte, sagt er, wird gegeißelt, gefoltert, gefesselt, an beiden Augen geblendet, zuletzt, nachdem er alles Üble erlitten hat, gekreuzigt werden. 41. Wie daher die athenischen Ankläger gegen Sokrates ein ungerechtes Urteil abgaben, nachdem sie auch das Volk gegen ihn aufgebracht hatten, so haben auch über unsern Lehrer und Erlöser einige von den Verruchten ihr Urteil abgegeben, nachdem sie ihn gefesselt hatten, wie auch gegen die Propheten, die vieles Treffliche über den Mann geweissagt hatten, daß ein solcher kommen werde, in allem gerecht und tugendhaft, der allen Menschen Wohltaten erweisen und sie zum Zwecke der Tugend anleiten werde, den Gott aller zu verehren, den wir zuerst ehren, weil wir seine heiligen Gebote kennen gelernt haben, die wir nicht kannten, und wir sind nicht im Irrtum. 42. Und wenn das ein Irrglaube ist, wie ihr meint, S. 327 die Ansicht, die Seele sei unsterblich und es gebe nach dem Tode ein Gericht und eine Belohnung der Tugend in der Auferstehung und Gott sei der Richter, so werden wir gerne diese Täuschung hinnehmen, durch die wir am meisten das tugendhafte Leben kennen gelernt haben in der Erwartung der zukünftigen Hoffnung, wenn wir auch das Gegenteilige leiden.

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Martyrium des Apollonius
Martyrium des Hl. Apollonius (BKV)
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Einführung in die Märtyrerakten des zweiten Jahrhunderts

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