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Werke Tertullian (160-220) De resurrectione carnis

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De resurrectione carnis

XI.

[1] Hucusque de praeconio carnis adversus inimicos et nihilominus amicissimos eius. Nemo enim tam carnaliter vivit quam qui negant carnis resurrectionem: negantes enim et poenam despiciunt et disciplinam. [2] De quibus luculenter et paracletus per prophetidem Priscam 'Carnes sunt et carnem oderunt'. [3] Quam si tanta auctoritas munit quanta illi ad meritum salutis patrocinari possit, numquid etiam dei ipsius potentiam et potestatem et licentiam recensere debemus, an tantus sit qui valeat dilapsum et devoratum et quibuscumque modis ereptum tabernaculum carnis reaedificare atque restituere? [4] An et aliqua nobis exempla huiusmodi sui iuris in publico naturae promulgavit, ne qui forte adhuc sitiant deum nosse, qui non alia lege credendus est quam ut omnia posse credatur? [5] Plane apud philosophos habes qui mundum hunc innatum infectumque defendant. Sed multo melius quod omnes fere haereses natum et factum mundum adnuentes conditionem deo nostro adscribunt. [6] Igitur confide illum totum hoc ex nihilo protulisse, et deum nosti fidendo quod tantum deus valeat. Nam et quidam, infirmiores hoc prius credere, de materia potius subiacenti volunt ab illo universitatem dedicatam secundum philosophos. [7] Porro et si ita in vero haberetur, cum tamen longe alias substantias longeque alias species ex reformatione materiae diceretur protulisse quam fuisset ipsa materia, non minus defenderem ex nihilo eum protulisse si ea protulerat quae omnino non fuerant. [8] Quo enim interest ex nihilo quid proferri an ex aliquo dum quod non fuit fiat, quando etiam non fuisse nihil sit fuisse? sic et fuisse e contrario nonnihil est fuisse. [9] Nunc etsi interest tamen utrumque mihi adplaudit. Sive enim ex nihilo deus molitus est cuncta, poterit et carnem in nihilum prodactam exprimere de nihilo: sive de materia modulatus est alia, poterit et carnem quocumque dehaustam evocare de alio. [10] Et utique idoneus est reficere qui fecit, quanto plus est fecisse quam refecisse, initium dedisse quam reddidisse. Ita restitutionem carnis faciliorem credas institutione.

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Über die Auferstehung des Fleisches. (BKV)

11. Cap. Übergang zum eigentlichen Thema. Die . schöpferische Macht Gottes. Zur Auferstehung des Leibes ist nur eine Wiederherstellung desselben nötig, die jedenfalls leichter ist als seine erste Erschaffung.

Soweit nun die Lobeserhebungen des Fleisches gegenüber seinen Feinden, die nichtsdestoweniger dessen ärgste Liebhaber sind! Denn niemand lebt so fleischlich als die, welche die Auferstehung des Fleisches S. 434 leugnen, und wer die Strafe leugnet, macht sich auch nichts aus der Zucht. Von ihnen sagt klar und deutlich der Paraklet durch die Prophetin Priska: „Sie sind Fleisch und hassen doch das Fleisch.“ Wenn ihm eine so grosse Autorität zur Seite steht, dass es sogar zum Erwerb des Seelenheils beitragen kann, haben wir da noch nötig, auf Gottes Können, seine Macht und seine Freiheit zurückzugehen, ob er auch gross genug sei, das zerfallene, das verschlungene und auf irgend welche Weise abhanden gekommene Gezelt des menschlichen Leibes wieder herzustellen und aufzurichten? Hat er uns nicht auch Belege davon auf dem grossen Schauplatz der Natur hingestellt, damit niemand mehr danach zu dürsten brauche, Gott zu erkennen, den man sich nicht anders vorzustellen hat, als alles vermögend.

Unter den Philosophen freilich gibt es solche, welche behaupten, diese Welt sei ungeworden und ungeschaffen, viel besser aber ist es, dass fast alle Häresien diese Welt als entstanden und geworden ansehen und deren Erschaffung Gott zuschreiben. Glaube also fest, dass er diese ganze Welt aus nichts hervorgebracht habe, und du hast die Erkenntnis Gottes in dem Glauben, dass Gott eine so grosse Macht besitze. Denn einige, die zu schwach sind, vorerst zu glauben, dass dies das Frühere sei, stellen dafür lieber nach dem Vorgange der Philosophen die Lehre auf, er habe das Weltall aus einer vorhandenen Materie inauguriert.1 Aber auch wenn es in Wirklichkeit so wäre, auch dann müsste man sagen, er habe bei dieser Umbildung der Materie ganz andere Substanzen und ganz andere Formen hervorgebracht, als in der Materie selber vorher waren. Ich würde daher auch dann noch die Behauptung aufrecht erhalten, er habe aus nichts geschaffen — wenn er nämlich Dinge hervorbrachte, die noch gar nicht dagewesen waren. Denn wodurch unterscheidet es sich denn, aus nichts hervorgebracht werden oder aus etwas, da nicht gewesen sein gleichbedeutend ist mit nichts gewesen sein? So ist umgekehrt gewesen sein, gleichbedeutend mit etwas gewesen sein. Nun aber spricht, auch wenn ein Unterschied zwischen beidem vorhanden ist, dennoch beides zu meinen gunsten. Denn entweder hat Gott alles aus nichts hergestellt, dann wird er auch das in nichts verwandelte Fleisch wieder aus dem Nichts hervorziehen können, oder er hat alles aus einer anders beschaffenen Materie gestaltet, dann wird er das Fleisch, wenn es auf irgend eine Weise absorbiert ist, auch wieder hervorrufen können. In jedem Falle ist der, welcher etwas gemacht hat, auch imstande, es wieder zu machen, da ja machen mehr ist als wiedermachen, und die Entstehung verleihen mehr als sie wieder verleihen. Somit muss man die Wiederherstellung des Leibes für leichter erachten als seine erste Herstellung.


  1. An diesem Satze nimmt Öhler wunderliche Korrekturen vor; es ist aber nichts weiter nötig, als richtig interpungieren. ↩

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