1. Gedicht auf die Einweihung der Kirche in Kenneschrin.
S. 63 Text: Mus.Br. Nr.14 591 [Codd.descr. Nr.XXV]; J.J. Overbeck a.a.O., S.251 ff. Der volle Titel lautet: „Madrasche des Chorepiskopus Mar Balai auf die Einweihung der in der Stadt Kenneschrin neu erbauten Kirche“. - Die Stadt Kenneschrin [Adlerhorst] liegt in der Nähe von Aleppo auf einem Berge, woher sie ihren Namen hat. Der Dichter führt den Gedanken aus, dass der von der Gemeinde zu Kenneschrin unternommene Kirchenbau ein segensreiches Werk sei, nicht nur für die Förderer und Ausführer des Baues selbst, sondern auch für alle, welche die neu erbaute Kirche im Geiste der Andacht und Eintracht besuchen werden. Denn Gott sei zwar allgegenwärtig und wohne insbesondere im Himmel sowie in den Herzen der Gläubigen, aber seine Gegenwart sei doch nirgends so reich an Gnade und Barmherzigkeit als in der Kirche, weil er hier im hl. Altarssakramente verweile. Während Christus als Richter Furcht errege, sei er in der hl. Eucharistie nur Liebe, Milde und Erbarmen, ganz wie einst als Kind in der Krippe. Dies veranlasst Baläus zu einer langen Abschweifung über den Stern der Magier, nach welcher er mit einer etwas gewaltsamen Schlusswendung auf den eigentlichen Gegenstand seines Gedichtes zurückkommt.
Es freue sich, wer an Deinem Hause gearbeitet hat, weil er seinem Herrn und Schöpfer eine Wohnstätte bereitet hat, und es preise sich glücklich, wer den Heiligen Geist auf das Werk seiner Hände herabsteigen lässt! Denn nun, seit es das Wohnhaus der Gottheit geworden ist, [10] findet man alles Heil daselbst; obgleich die Stätte auf Erden ist, lässt in ihr die Gnade sich antreffen, stets bereit, Barmherzigkeit herabzuströmen. In seinem Hause thront er, uns erwartend, auf dass wir eintreten und ihn um Erbarmen anflehen. [20] Nicht S. 64weist er uns ab, damit wir nicht etwa seine, des Erbarmers Wohnstätte verlassen möchten. Denn kein gewöhnliches Haus ist dieses, sondern ein Himmel auf Erden, weil der Herr des Himmels in ihm wohnt. Statt der Engel sieht man da heilige Priester, [30] welche in ihm der Gottheit dienen.
Seine Wohnstätte ist im Himmel, sein Haus auf Erden; ungeteilt ist er hier wie dort gegenwärtig. Willst du über ihn grübeln, so ist er ganz im Himmel; suchst du ihn aber fromm, so ist er ganz auf Erden. [40] Hegst du frechen Dünkel, so ist er dir zu hoch; liebst du ihn aber, so naht er sich dir. Willst du ihn erforschen, siehe, er ist im Himmel; doch, wenn du glaubst, siehe, er ist im Tempel. Wenn du ihn aufsuchst, um über ihn zu grübeln, [50] so entzieht er sich in seiner Himmelshöhe deinen Künsten; wenn du ihn aber andächtig zu schauen verlangst, so naht er sich liebevoll deiner Einfalt.
Deine Kraft ist zwar schwächer als die der Engel, doch ist deine Würde der der Himmelsgeister gleich; [60] jene dienen ihm mit Zittern, wir empfangen ihn vertrauensvoll als Speise. Auf dass man ihn auf Erden finden könne, baute er sich ein Haus unter den Sterblichen und errichtete Altäre als Krippen, [70] damit die Kirche an ihnen das Leben genießen solle. Niemand täusche sich, hier weilt der König! In den Tempel lasst uns gehen, um ihn zu schauen! Da, wo die Krankheit leicht Zutritt findet, steht auch der Arzt, ihrer harrend. [80] Sein Leib ist sichtbar1 , doch das Feuer2 verborgen, damit nicht die Hand des Menschen davor zurückschaudere. Furchtbar ist er im Himmel, doch sanft auf Erden, damit man sich nicht scheue, sich ihm zu nahen.
Heilig sind die Fundamente [90] und in Deinem lebenspendenden Namen sind ihre Steine gelegt. Tore S. 65der Gerechtigkeit3 hat man eingefügt, denn in Deinem Namen versammeln sich die, welche durch sie eintreten. Die Vorhöfe ertönen vom Psalmenklange; [100] von denen, die außen, wie von denen, die innen sind, flammt Lobgesang auf gleich Fackeln. Die Stätte ist geschmückt, mit Lobpreis gekrönt, denn es ist ein Tag des Festes und der Feier, ein neues Brautgemach für Christus, den Bräutigam; [110] die Engel freuen sich, die Menschen danken und preisen. Der Altar ist bereit, in Wahrheit gehüllt; vor ihm steht der Priester und entzündet das Feuer. Brot nimmt er, den Leib gibt er; Wein empfängt er und Blut verteilt er4 . [120] Der Altar von Stein trägt unsere Hoffnung, der reine Priester ruft den Heiligen Geist an, das versammelte Volk stimmt in das Sanktus ein, der König hört es und lässt sein Erbarmen herabströmen.
Das Horn der Eintracht möge auf Erden erschallen: [130] „Versammelt eure Scharen zu Ehren des Hauses! Zum Lohne gibt er, der euch berufen hat, im neuen Hause das neue Leben!“
Wer sich darum bemüht hat, wird Ruhe empfangen: wer daran gearbeitet hat, wird das Leben finden; [140] wer dafür Gelübde getan hat, dessen Besitz wird sich mehren; und wer dazu geschenkt hat, dessen Herden werden fruchtbar sein. Wer mit Kraft sich abgemüht hat, wird Gesundheit und Stärke erlangen; wessen Hand Geschenke dargebracht hat, dessen Reichtum wird zunehmen; wer Gelübde getan hat, wird Hoffnung finden; [150] aber auch das Volk, welches sich hier versammelt, wird mit jenen Anteil erhalten. Denn die Arbeiter haben ja gebaut, damit das Volk zur Kirche komme, und die Kirchenbesucher sind gekommen, weil jene gebaut haben; deshalb hat unser Herr den Besuchern und den Arbeitern einen gemeinsamen Lohn verliehen. [160]
Drei in Deinem Namen Versammelte bilden schon eine Kirche5 . So bewahre die in Deinem Hause S. 66versammelten Tausende, welche in ihrem Herzen eine Kirche errichtet und diese dann zu dem heiligen Tempel, der in Deinem Namen erbaut ist, gebracht haben! Möge die innere Kirche ebenso schön sein, [170] als die äußere prachtvoll ist! Mögest Du in der inneren wohnen und die äußere bewahren, denn Herz wie Haus ist ja mit Deinem Namen bezeichnet!
Die Priester, welche ein Tempel Deines Heiligen Geistes sind, haben für den Bau Deines Hauses Eifer bewiesen. [180] Segne sie, denn Herz und Haus hat durch ihre Arbeit und Eintracht Deinen Namen verherrlicht!
Lange möge der Priester6 leben, der es erbaut hat! Viele Jahre möge er als Priester wallen in dem von ihm ausgeschmückten Tempel und durch die verborgene Schönheit seiner Seele [190] den offenbaren Schmuck, der die Kirche ziert, noch übertreffen! Er, dessen Herz einen Tempel seines Herrn trägt, möge rein herzutreten in das Heiligtum, und mögest Du, seine gute Absicht wohlgefällig annehmend, ihm für den Bau dieser Mauern seinen Lohn verleihen! [200] Dieses äußere Gebäude verkündet die Gesinnung dessen, der es erbaut hat; denn weil sein Herz innerlich klar und rein ist, hat er an diesem äußeren Bau seine besondere Liebe bewiesen. Der Heilige Geist erhöre den Priester, [210] welcher dem Vater und dem Sohne eine Wohnstätte bereitet hat, er nehme an die Gelübde in Vereinigung mit dem Opfer; denn das Haus und die Gelübde sind Dir geweiht!
Dem David hatte er den Bau untersagt7 , euch aber hat er dazu aufgemuntert, [220] so dass ihr euch beeifert habt. Der auserwählte David musste auf das Haus verzichten; so freut euch denn, dass ihr bauen und vollenden durftet! Dem Salomo, welcher gewürdigt wurde, den Tempel zu bauen, hatte sein Herr den Krieg verboten. Auch die Priester, welche Jesu dieses Haus S. 67errichtet haben, [230] bewahre vor Streit! In Salomos Tagen verlieh unser Herr der ganzen Erde Ruhe und Frieden8 ; ebenso möge er auch in eueren Tagen die ganze Kirche vor Zwietracht bewahren! [240]
Seine Allmacht hätte ebenso leicht selbst ein Haus erbauen können, wie ihr Wink die Geschöpfe ins Dasein gerufen hat. Aber er hat den Menschen gebaut, auf dass der Mensch für ihn baue. Gepriesen sei seine Barmherzigkeit, die uns so sehr geliebt hat! Er ist unendlich, wir sind begrenzt; [250] er baute uns die Welt, wir bauen ihm ein Haus. Wie wunderbar ist es doch, dass Menschen der allgegenwärtigen, alles durchdringenden Allmacht ein Haus erbauen können! Aber er wohnt unter uns sanftmütig und zieht uns liebevoll zu sich, [260] er weilt bei uns und ladet uns ein, auf dass wir alle zum Himmel aufsteigen und bei ihm bleiben mögen. Er ließ sich herab von seiner Wohnstätte und erwählte sich die Kirche, damit wir unsere Stätte verlassen und das Paradies wählen sollen. Gott weilt unter den Menschen, [270] damit die Menschen zu Gott gelangen.
Sein Altar ist bereit und er hält sein Mahl mit uns; seine Herrlichkeit ist für die Menschen hingegeben und sie legen sich zu Tische; wir speisen mit ihm an unserem Tische; einst wird er mit uns an dem seinigen speisen. [280] Angebetet sei seine Herrlichkeit und Majestät! Hier gibt er uns seinen Leib und dort seinen Lohn. Auf Erden steht der Altar, welcher seinen Leib trägt, und im Himmelreich verleiht er ewiges Leben und Glorie. Es empfingen die Jünger das Brot, welches er gesegnet hatte; [290] er nannte es seinen Leib und den Wein sein Blut. „Mit euch in Gemeinschaft habe ich das Sakrament genossen; wiederum werdet ihr es mit mir im Himmelreich genießen“9 .
Du, o Herr, hast Dich der Erniedrigung unterzogen, dem Mutterschoß und der Krippe, dem Kreuz und dem Grabe, [300] Dem Menschen aber hast Du aus Liebe reiche Gaben verliehen, Himmel und Glorie, Krone und Paradies. Unser irdisches Geschlecht hast Du S. 68zum Paradiese berufen; im Himmel ist Deine Allmacht und auf Erden Deine Wohnstätte. Unser Geschlecht hast Du erhöht und Deine Glorie hast Du erniedrigt, [310] um unsere Schmach aufzuheben.
Dein, o Herr, ist das Himmelreich und unser das Haus! Die Erbauer des Hauses aber erlangen dadurch das Himmelreich; denn der Priester bringt in Deinem Namen das Brot dar, aus welchem Du Deiner Herde Deinen Leib austeilst. [320] Wo bist Du, o Herr? Dort im Himmel. Und wo sollen wir Dich suchen? Hier im Heiligtum. Da der Himmel für uns allzu hoch ist, so dass wir ihn nicht erreichen können, siehe, so schauen wir Dich in Deiner Kirche, welche uns leicht zugänglich ist. Dein Thron dort oben ist auf Feuer gegründet, [330] und wer kann es wagen, sich ihm zu nahen? Aber Deine lebendige Allmacht wohnt in dem Brote, und wer da will, kann sich nahen und kosten. Die Gläubigen sehen, wie Du in Deiner Krippe ruhst und wie deine Glorie auf Deine Windeln gewebt ist; [340] vor Deinen Strahlen scheuen sich die Augen, aber Deinen Leib kann die Hand leicht tragen. O wie mächtig und mild bist Du, wie gewaltig und demütig, wie flammend und schonend, [350] wie allwissend und langmütig! Demütig vereinigt er sich mit uns und reicht uns milde seinen Leib; wiederum aber wird er als Richter thronen und nach den Werken das entscheidende Urteil sprechen. [360] Im Himmel ist er gewaltig, auf Erden sanftmütig; er, der das Himmelszelt bewohnt, hat in der Höhle geruht10 . Verborgen bleibt das Feuer und bewahrt seine Hüllen; wohl hört er den Grimm seiner Feinde, doch seine Liebe duldet ihn.
Das obere Himmelszelt hält ihn nicht zurück, [370] sondern er wohnt im Hause und ist damit zufrieden. Sein Blick macht Gabriel und dessen Gefährten erzittern, aber Maria trug ihn voll Ruhe und Zuversicht. Er legte seine Majestät in den Schoß seiner Mutter und verlieh ihm Stärke, ein solches Gewicht zu tragen; [380] S. 69die Flamme suchte die Windeln heim und bewahrte sie doch vor dem Brand.
Demütig lag er in der Krippe, allmächtig brachte er Babel in Aufregung11 ; die Hirten erblickten ein Kind, [390] die Magier verkündigten ihn als König der Könige. Auch Maria mochte wohl von Staunen ergriffen werden, weil allerlei Unerhörtes auftauchte und sie umringte. Denn ihr als Jungfrau war ein Sohn geboren worden, und gleich einem Könige strömten ihm Geschenke zu. [400] Einsam war die Höhle und angefüllt die Krippe, im Schlafe Zion und wachend Babel. Jene, die ihn hasste, verfinsterte sich mitten in seinem Lichte; doch die Kirche liebte ihn und ward durch seine Geburt erleuchtet. Die Levitentochter12 hatte einen Sohn, [410] den ihr die Töchter Jitros wegnahmen; denn die, welche ihn geboren, hatte ihn misshandelt, aber die, welche ihn hinwegnahm, erkannte ihn an. Er verwarf seine Mutter, weil sie ihn hasste anstatt ihn zu lieben, obgleich sie ihn doch geboren hatte, [420] aber er liebte die Kirche, weil sie ihn aufnahm, in ihren Armen trug und herzte.
Babel brachte die Kunde nach Judäa, Zion hörte davon und erhob sich zum Morde. Infolge der Geschenke, welche Babel sandte, brach sich in Zion neidischer Hass S. 70Bahn. [430] Die Magier gingen des Weges vorbei, kehrten ein und betraten Zion. Durch ihre Fragen brachen sie ihm das Herz. Es schlug die heiligen Schriften auf13 und ward von Zittern ergriffen, denn die Schriften zählen es zu den der Zerstörung Verfallenen. [440] Nachdem die Schriftgelehrten vorgelesen hatten, gaben sie die Erklärung, dass in Betlehem der Messias erstehen werde; aber Zion hatte, schon bevor es die Schriftgelehrten berief, die Seele so gestimmt, dass ihm die von jenen gegebene Erklärung widerwärtig war. Der Stern leitete die Magier so, [450] dass sie sein Geheimnis von den Hebräern lernen sollten. Das Buch, welches Zion wegen des von ihm geborenen Sohnes öffnete, lehrte die Magier die Wahrheit. Sobald sie nach Judäa gekommen waren, erfuhren sie daselbst, dass die Mühen der Reise nicht vergeblich gewesen waren; [460] denn sie hörten die Auslegung dessen, wonach ihre Gedanken vergeblich geforscht hatten, und wurden darüber gewiss.
Der Stern verbarg sich oben für eine Weile, als die heiligen Schriften auftraten und statt seiner redeten; er schwieg am Himmel, als er sah, wie die Schriftgelehrten [470] seine Geheimnisse den Babyloniern deuteten. Als sie die Bücher aufschlugen, senkte er sein Licht, neigte sich herab und leuchtete in ihren Büchern. Nachdem sie die Bücher geschlossen hatten, zeigte er seine Strahlen wieder den Magiern, welche nur gelernt hatten, was er bedeutete. [480] Jene wanderten auf dem Wege und er am Himmel, jene lasen durch die Schriftgelehrten und er in den Büchern; jene kamen nach Betlehem, da stand er über der Höhle; jene gelangten zur Krippe, da strahlte er in den Windeln.
Sein Stern bezeichnet seine Gottheit [490] und deutet das Verborgene und das Offenbare in ihm an. Dass er den Weg zeigte, bedeutet die Gottheit; dass er sich zur Krippe herab senkte, die Menschheit. Der Himmel trug ihn bis nach Zion; in Judäas Stadt erstrahlte er in den Büchern. [500] Er war in den Büchern und auch am Himmel; denn oben und unten ist er der Herr. Die Magier nötigten Zion sich zu erheben und sie aus ihren S. 71Büchern zu lehren, was es selbst vergessen hatte. Als nun Micha erschien und es verkündigte14 , [510] da richteten die Magier ihren Weg geradeaus nach Betlehem. Als ihnen vorgelesen wurde, erfuhren sie erst, weshalb sie die Reise gemacht hatten; nun gingen sie voll Zuversicht weiter, weil sie die Wahrheit aus ihren Büchern erlangt hatten. [520] Zion vermochte nun nicht mehr zu leugnen, denn seine eigenen Bücher verkündigten ihm das Geheimnis. Ihre Vorlesung diente als Zeugnis gegen Zion und widerlegte den Zweifel in ihrem Herzen,
Für alle heiligen Schriften sei Preis Deinem Namen, [530] o Christus, der Du Deiner Kirche die Geheimnisse geoffenbart hast. Denn, wenn sie abirren sollte, so liest sie in den Propheten und kehrt zurück auf den Weg des Glaubens.
Auch von Deinem Hause haben die Propheten geredet, dass es auf dem Gipfel des Berges gegründet sein werde15 ; [540] und gleichwie wir über dasselbe belehrt worden sind, siehe, so haben wir ausgeschmückt die Mauern, in welchen Dein Lobpreis ertönt.
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Kann sich, streng genommen, nur auf die Akzidenzien beziehen; diese theologisch nicht ganz korrekte Ausdrucksweise findet sich öfters bei den Kirchenvätern und ist darum um so verzeihlicher bei einem Dichter. ↩
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Unter dem Feuer ist zunächst die Gottheit Christi zu verstehen, dann aber seine gottmenschliche Gegenwart in der hl. Eucharistie überhaupt. ↩
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Psalm 118,19 ↩
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Wie klar Baläus hier die Wandlungslehre der katholischen Kirche ausspricht, bedarf kaum einer Bemerkung. ↩
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Matthäus 18,20. ↩
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Hier ist jedenfalls der Bischof von Kenneschrin gemeint; es ist dies wahrscheinlich jener Eusebius, welcher nach dem Zeugnis des syrischen Biographen des hl. Rabulas [Overbeck a.a.O. S.162] im Verein mit dem Bischof Akazius von Aleppo jenen Heiligen zum Christentum bekehrt hat. ↩
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2.Samuel 7 ↩
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1.Könige 5 ↩
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Vergl. Matthäus 26,29; Markus 14,25; Lukas 22,18. ↩
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Es liegt hier die schon von dem hl. Märtyrer Justin bezeugte Anschauung zugrunde, dass die Geburt des Heilands in einer Höhle oder Grotte stattgefunden habe [Dial. c. Tryphone § 78]. ↩
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Von hier an bis zum Schluss folgt ein längerer Exkurs über den Stern und die Reise der Weisen, wozu der Vergleich der eucharistischen Gegenwart mit der Kindheit Jesu die Veranlassung bot. ↩
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Die folgende Darstellung lehnt sich an die Erzählung von der Aussetzung und Flucht des Moses [Exodus 2] an, der somit als Vorbild des Heilands aufgefasst wird. Die zwischen der Geburt und der Flucht liegende Erziehung durch die Tochter des Pharao ist übergangen, unter Zion oder der Levitentochter ist hier die Mehrzahl des jüdischen Volkes zu verstehen, welche den Erlöser verwarf und deshalb auch selbst von Gott verworfen wurde. Sie wird auch Mutter Jesu genannt, weil er nach seiner Menschheit dem israelitischen Volke entstammte. Die Töchter Jitros sind die heidnischen Nationen, welche die Lehre Christi gläubig aufnahmen. Das verschiedenartige Verhalten der babylonischen Magier und des Königs Herodes gegen das hl. Kind [Matthäus 2] wird hier als Vorbild des späteren Unglaubens der Juden und des Glaubens der Heiden betrachtet. ↩
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Micha 5,7ff ↩
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d.h. als die Schriftgelehrten die Weissagungen des Propheten über den Geburtsort des Messias vorgelesen hatten. ↩
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Der Dichter bezieht sich auf die Weissagung bei Jesaja 2,2f und Micha 4,1f, durch welche er zugleich auf die bergige Lage der Stadt Kenneschrin anspielt, um mit einem Hinweis auf den neuen Kirchenbau zu schließen. ↩