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S. 188 *Geschichte der wunderbaren und göttlichen Kämpfe des heiligen Zeugen Mâr Abâ, des Katholikos, Patriarchen des Orients.
(Einleitung: Wenn man große Männer durch Bildsäulen ehrt, um wieviel mehr geziemt es dann, die Zeugen Christi, besonders Mâr Abâ, zu ehren.)*
Mâr Abâ war ursprünglich Heide und übertraf die meisten Heiden durch seinen (Eifer für das) Heidentum. Auch war er in der persischen Literatur unterrichtet. Da er in der Literatur sehr unterrichtet war, sahen Vornehme seiner Gegend, daß er sehr unterrichtet und scharfsinnig war und redeten ihm zu, sich ihnen anzuschließen, damit sie ihn angesehen im Staatsdienst und in weltlicher Stellung machten. Und da der Selige ihnen Gehör gab, machten sie ihn zum Arzabed; er ging bei ihnen ein und aus und war angesehen bei vielen. Er war ein harter, bitterer Heide; er schmähte die Christen und verhöhnte die Bundessöhne. Aber als er den Tigris überschritt, warf Jesus über ihn sein Netz und fing ihn darin. Denn der Herr pflegt so zu tun, wie er dem seligen Paulus tat, als dieser nach Damaskus ging, seine Jünger zu verfolgen, zu fesseln und dem Tode zu überliefern. Er wandelte ihn aus einem Verfolger in einen Verfolgten; er wurde gefesselt, litt und starb für ihn. Ebenso sendete Jesus diesem Heiligen, als er ging, von dem Dorfe Châlê1 zu seiner Heimat überzufahren und mit anderen im Schiffe (κέρκουρος) saß, über den S. 189 Tigris zu fahren, einen Studenten (σχολάριος) als Lehrer, einen abgetöteten Aszeten, einen sanften und demütigen Mann, sittsam und demütig in seinem Äußern (σχῆμα), namens Joseph, mit dem Beinamen Moses. An seiner Angel hatte er die süße und angenehme Speise geistlicher Lehre, den Heiligen vom Tode zum Leben zu fangen.
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Lage vielleicht identisch mit der des von Chûdâhôê gegründeten Klosters v. Bêt H. in der Nähe v. Mosul. ↩