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Werke Justin der Märtyrer (100-165) Dialogus cum Tryphone

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Dialogue of Justin, Philosopher and Martyr, with Trypho, a Jew

Chapter LV.--Trypho asks that Christ be proved God, but without metaphor. Justin promises to do so.

And Trypho answered, "We shall remember this your exposition, if you strengthen [your solution of] this difficulty by other arguments: but now resume the discourse, and show us that the Spirit of prophecy admits another God besides the Maker of all things, taking care not to speak of the sun and moon, which, it is written, 1 God has given to the nations to worship as gods; and oftentimes the prophets, employing 2 this manner of speech, say that thy God is a God of gods, and a Lord of lords,' adding frequently, the great and strong and terrible [God].' For such expressions are used, not as if they really were gods, but because the Scripture is teaching us that the true God, who made all things, is Lord alone of those who are reputed gods and lords. And in order that the Holy Spirit may convince [us] of this, He said by the holy David, The gods of the nations, reputed gods, are idols of demons, and not gods;' 3 and He denounces a curse on those who worship them."

And I replied, "I would not bring forward these proofs, Trypho, by which I am aware those who worship these [idols] and such like are condemned, but such [proofs] as no one could find any objection to. They will appear strange to you, although you read them every day; so that even from this fact we 4 understand that, because of your wickedness, God has withheld from you the ability to discern the wisdom of His Scriptures; yet [there are] some exceptions, to whom, according to the grace of His long-suffering, as Isaiah said, He has left a seed of 5 salvation, lest your race be utterly destroyed, like Sodom and Gomorrah. Pay attention, therefore, to what I shall record out of the holy Scriptures, which 6 do not need to be expounded, but only listened to.


  1. Deut. iv. 19, an apparent [i.e., evident] misinterpretation of the passage. [But see St. John x. 33-36.] ↩

  2. Or, "misusing." ↩

  3. Ps. xcvi. 5.  ↩

  4. Com. reading, "you;" evidently wrong.  ↩

  5. Literally, "for." ↩

  6. Two constructions, "which" referring either to Scriptures as whole, or to what he records from them. Last more probable.  ↩

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Dialog mit dem Juden Trypho (BKV)

55.

1. Tryphon antwortete: „Wenn du noch durch andere Beweise eben diese Meinung bekräftigen wirst, S. 83 werden wir auch an diese Schriftauslegung, die du gegeben, denken1. Jetzt aber nimm das Thema wieder auf und beweise uns, daß der prophetische Geist außer dem Weltschöpfer noch einen anderen Gott anerkannt hat! Hüte dich aber, Sonne und Mond zu nennen, deren göttliche Verehrung nach der Schrift von Gott den Heiden zugestanden worden war!2. Eben im Anschluß an diese Stelle sagen die Propheten oftmals: ‚Dein Gott ist der Gott der Götter und der Herr der Herren’ und fügen wiederholt bei: ‚der Große, Starke und Gewaltige’3. 2. Mit diesen Worten ist nämlich nicht gesagt, daß es eine Mehrzahl von Göttern gibt, sondern der Logos belehrt uns damit, daß von den Göttern und Herren, an S. 84 welche man glaubt, nur der wahre Gott, der das Weltall erschaffen hat, Herr ist. Um das noch klar zu legen, hat ja der Heilige Geist durch den heiligen David erklärt4 : ‚Die Götter der Heiden, welche für Götter gehalten werden, sind Götzen von Dämonen, aber nicht Götter.’ Und er verhängt Fluch über die, welche Götzen machen und anbeten“5.

3. Ich entgegnete: „Tryphon, nicht beabsichtigte ich, solche Beweise zu bringen, durch welche, wie mir bekannt ist, diejenigen verurteilt werden, welche Götzen und dergleichen verehren; ich möchte vielmehr solche Beweise geben, gegen die niemand einen Einwand wird erheben können. Sie werden dir fremd erscheinen, obgleich sie täglich von euch vorgelesen werden, woraus ihr wiederum ersehet, daß Gott wegen eurer Schlechtigkeit vor euch das Verständnis für die in seinen Worten liegende Weisheit verborgen hat; ausgenommen sind einige, welchen er aus Gnade und großer Barmherzigkeit nach einem Worte des Isaias6 einen Samen zum Heil hinterlassen hat, auf daß nicht auch euer Geschlecht gleich dem von Sodoma und Gomorrha vollständig zugrunde gehe. Achtet daher auf die Worte, welche ich aus den heiligen Schriften mitteilen werde! Sie bedürfen keiner Auslegung, sie verlangen nur williges Gehör.


  1. Nur nebenbei hatte Justin soeben einen Beweis für den Satz „Christus ist nicht Mensch von Menschen“ in die Erörterung über den Vorläufer eingeflochten. Die ausführliche Behandlung jenes Satzes erfolgt erst weiter unten. Tryphon erklärt nun, daß er dann, wenn die ausführliche (bereits 43,3 ff.; 48, 1ff.; 50,1 angedeutete) Besprechung der wunderbaren Geburt Jesu gegeben werden wird, sich des soeben gebotenen Schriftbeweises hierfür erinnern werde. ↩

  2. Vgl. 121,2. – Wie Clemens v. Alexandrien u. Origines leitet Justin bezw. Tryphon die Ansicht, die Gestirne seien den Heiden zur Verehrung gegeben worden, aus Deut. 4,19 ab, wo Israel gewarnt wird, es sollte nicht Sonne Mond und alle Gestirne des Himmels verehren, „was der Herr, dein Gott, allen Heiden (Völkern) unter dem Himmel zugewiesen hat zur Verehrung“. Justin, Clemens und Origines werden gelesen haben: ἀπένειμεν … εἰς θρῃσκείαν; in der Septuaginta fehlt allerdings nach Swete εἰς θῃσκείαν. DieVulgata liest: …creavit …in ministerium cunctis gentibus (d.h. zum Dienste für alle Völker). In Strom. VI. 14 führt Clemens aus, durch die Verehrung der Gestirne sollten die Heiden zu Gott erhoben und vor göttlicher Verehrung von Menschenwerken bewahrt bleiben (O. Stählin, Clemens Alex. II. Lpzg 1906 S. 487). Origines urteilt ebenso und unterscheidet in seinem Comm. zu Johannes II. 3,25 (Ausgabe von E. Preuschen, Lpzg 1903 S. 56) vier Richtungen in der Gottesverehrung: 1. diejenigen, welche den Weltschöpfer anbeten, 2. diejenigen, welche neben diesem Christus als Gott verehren, 3. diejenigen, welche die Gestirne verehren, 4. diejenigen, welche Menschenwerke anbeten. Vgl. auch Eusebius, Evangel. Beweisführung 4,8. ↩

  3. vgl. Deut. 10, 17. ↩

  4. Vgl. Ps. 95, 5. ↩

  5. Vgl. Ps. 113, 4. 8. ↩

  6. 1, 9; 10, 22. ↩

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