9.
1. „Man möge dir verzeihen und vergeben, mein Herr!“ versetzte ich. „Du weißt nämlich nicht, was du sagst, sondern hörst auf die Lehrer, welche die Schrift nicht verstehen, und sprichst, was du vermutest und was dir gerade in den Sinn kommt. Geruhe doch, dich darüber belehren zu lassen, daß wir nicht in die Irre gegangen sind, und daß wir nicht aufhören werden, Gott zu verherrlichen, wenngleich wir von Menschen Beschimpfung ernten und der schrecklichste Tyrann uns zwingt, ihn zu verleugnen! Gleich jetzt noch will ich dir nämlich beweisen, daß wir nicht eitlen Mythen oder unbeweisbaren Lehren, sondern Männern geglaubt haben, die voll des göttlichen Geistes waren und von Kraft und Gnade strotzten.“
2. Wieder brachen seine Begleiter in Gelächter aus und schrien, ohne noch auf guten Ton zu achten. Ich richtete mich auf, bereit zu gehen. Er aber packte mich an meinem Mantel und erklärte, mich nicht eher gehen zu lassen, als bis ich mein Versprechen eingelöst hätte.
Ich entgegnete: „Deine Gefährten sollen keinen solchen Lärm machen und sich nicht so unhöflich betragen, sondern, wenn sie zuhören wollen, sollen sie es mit Ruhe tun, wenn sie aber irgendein Geschäft haben, das vorgeht und sie daran hindert, sollen sie gehen. Wir aber wollen uns etwas zurückziehen, um auszuruhen und dann unser Gespräch zu beenden!“
Auch Tryphon war damit einverstanden, und wir zogen uns nun mitten in das Stadium des Xystus zurück, während zwei seiner Begleiter sich unter höhnischen und spöttischen Bemerkungen über unseren Eifer S. 15 entfernten. Als wir dort angekommen waren, wo auf beiden Seiten Bänke von Stein stehen, setzten sich die Begleiter des Tryphon auf die eine derselben und unterhielten sich über den jüdischen Krieg, auf den einer von ihnen das Gespräch gelenkt hatte.