142.
1. Nach einer kleinen Pause erklärte Tryphon: „Es war, wie du siehst, nicht unsere Absicht, zu solcher Unterredung zusammenzukommen. Aber ich muß gestehen: es freut mich außerordentlich, daß wir uns getroffen haben. Auch weiß ich, daß diese hier mein Empfinden teilen. Wir fanden nämlich mehr, als wir erwarteten, und als man je hätte erwarten können. Wenn wir ständig miteinander verkehren und uns in das, was wir besprochen haben, noch vertiefen würden, hätten wir noch größeren Profit. Doch“ sagt er, „da du abfahren willst und schon seit Tagen auf die Abfahrt wartest1, bewahre doch ja nach dem „Abschied uns in freundschaftlicher Erinnerung!’
2. „Ich meinerseits“, entgegnete ich, „würde, wenn ich hier bliebe, mir tagtäglich die gleiche Unterhaltung wünschen. Doch möchte ich mich nunmehr, sofern Gott es will und er mir beisteht, einschiffen. Darum ermahne ich euch (noch): nehmet um eures Heiles willen diesen S. 231 so schweren Kampf auf euch und setzet eilends an Stelle eurer Lehrer den Christus des allmächtigen Gottes!“
3. Dann entfernten sie sich und wünschten mir noch Glück auf der Fahrt und Bewahrung vor jedem Leid. Ich aber faßte meinen Wunsch für sie in die Worte: „Ihr Männer, ich kann euch nichts Besseres erflehen, als daß ihr erkennet, jedermann gelange auf dem bezeichneten Wege zum Glücke, und daß ihr ganz unseren Standpunkt teilet: Jesus ist der Christus Gottes!“
-
Justin hatte wohl seinen Plan, abzufahren, schon am Schlusse des ersten Disputationstages dem Tryphon mitgeteilt. Diese Mitteilung wird in dem verloren gegangenen Stück nach 74,3 gestanden sein. ↩