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Werke Justin der Märtyrer (100-165) Dialogus cum Tryphone Dialog mit dem Juden Trypho (BKV)

20.

1. Auch die Enthaltung von gewissen Speisen verordnete er euch ja zu dem Zwecke, daß ihr auch beim Essen und Trinken Gott vor Augen habet; denn ihr seid gerne geneigt und gleich dazu bereit, von der Erkenntnis Gottes abzufallen, wie auch Moses sagt: ‚Das Volk aß und trank und stand auf, um zu spielen‘1. Und an anderer Stelle heißt es: ‚Jakob aß, füllte sich an und S. 30 wurde fett und der Liebling schlug aus; er wurde fett, dick und breit und verließ Gott, seinen Schöpfer‘2.

Daß (nämlich) dem Noe, der doch gerecht war, von Gott gestattet worden ist, von allen Lebewesen zu essen, nur Fleisch mit dessen Blut, d. i. Ersticktes, ausgenommen, wurde euch durch Moses im Buche Genesis3 erzählt.“

2. Da Tryphon einwenden wollte, (daß die Genesis schreibe) ‚wie die Kräuter des Feldes‘4, kam ich ihm zuvor mit der Bemerkung: „Warum wollt ihr die Worte ‚wie die Kräuter des Feldes‘ nicht so hinnehmen, wie sie von Gott gesagt sind: wie nämlich Gott die Kräuter für den Menschen zum Unterhalte erschaffen hatte, so hatte er ihnen auch die Tiere gegeben, damit sie ihr Fleisch essen? Ihr aber stellt deshalb, weil wir manche Kräuter nicht essen, die Behauptung auf, daß schon damals für Noe eine diesbezügliche Unterscheidung gemacht worden sei. 3. Eure Exegese verdient keinen Glauben. Zunächst könnte ich nämlich die Behauptung beweisen, daß jedes Kraut des Feldes gegessen werden darf; allein ich will mich damit nicht aufhalten. Wenn wir unter den Kräutern des Feldes unterscheiden und nicht alle essen, so tun wir dies doch nicht, weil sie profan und unrein sind, sondern weil sie bitter oder giftig oder stachlig sind. Alle jene, welche süß, sehr nahrhaft und sehr schön sind, mögen sie im Meere oder auf dem Lande wachsen, wünschen und genießen wir. 4. So hat Gott durch Moses euch auch die Enthaltung von unreinen, unrechten und gesetzwidrigen Speisen deswegen befohlen, weil ihr, trotzdem ihr das Manna in der Wüste aßet und trotzdem ihr alle die von Gott euch erwiesenen Wundertaten schautet, dennoch euch das goldene Kalb machtet, um es anzubeten. Daher ruft er stets mit Recht: Ihr unvernünftigen Söhne, bei euch gibt es keine Treue!’5


  1. Exod. 32,6. ↩

  2. Deut. 32,15. ↩

  3. 9,4 . ↩

  4. 9,3. ↩

  5. Deut. 32,20; vgl. Jer. 4,22. ↩

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Introductory Note to the Writings of Justin Martyr

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