53.
1. Die Worte: ‚Er bindet an den Weinstock sein Füllen und an die Edelrebe das Füllen seiner Eselin’ waren ein prophetischer Hinweis sowohl auf das, was er bei seiner ersten Parusie getan hat, als auch darauf, daß die Heiden an ihn glauben werden, denn diese S. 81 waren gleich einem Füllen ohne Sattel und ohne Joch auf dem Nacken, bis unser Christus kam und seine Jünger aussandte, um durch sie dieselben zu unterrichten, und bis sie das Joch seiner Lehre sich auflegten und ihren Nacken darunter beugten, um in Erwartung der von Christus verheißenen Güter alles in Geduld auf sich zu nehmen. 2. Als unser Herr Jesus Christus in Jerusalem einziehen wollte, da hat er in der Tat seinen Jüngern den Auftrag gegeben, sie sollen eine Eselin, die an einem Eingang zum Dorfe Bethphage angebunden war, samt ihrem Füllen zu ihm führen1. Auf derselben ist er in Jerusalem eingezogen. Da man sieht, daß Jesus so gehandelt hat, wie es ausdrücklich auf Christus prophezeit worden war, so lehrte diese Geschichte, daß Jesus der Christus ist. All diesen Tatsachen und Schriftbeweisen zum Trotz verharrt ihr in eurer Hartherzigkeit.
3. Zacharias, einer der zwölf Propheten, hat jenes Ereignis prophezeit mit den Worten2 : ‚Freue dich sehr, Tochter Sions, rufe es aus und verkünde es, Tochter Jerusalems: siehe, dein König wird zu dir kommen als gerechter Erlöser, sanftmütig und arm, und er wird sitzen auf einem Lasttier, dem Füllen einer Eselin!’ 4. Wenn aber der prophetische Geist und der Patriarch Jakob nunmehr erklären, Christus habe in seinem Besitze eine Lasteselin zugleich mit ihrem Jungen, wenn ferner sogar er selbst, wie ich erzählte, seinen Jüngern den Befehl gab, man solle beide Tiere zu ihm führen, so war das ein prophetischer Hinweis darauf, daß die aus eurer Synagoge zugleich mit denen aus dem Heidentum an ihn glauben werden. Wie nämlich das unbesattelte Jungtier ein Symbol derer war, welche aus dem Heidentum kamen, so war die besattelte Eselin ein Symbol derer, welche aus eurem Volke kamen; denn euch ist das durch die Propheten gegebene Gesetz aufgelegt. 5. Doch wurde auch durch den Propheten Zacharias vorhergesagt, daß eben unser Christus geschlagen würde, und daß seine Jünger sich S. 82 zerstreuen würden, was auch eingetreten ist. Nachdem er nämlich gekreuzigt worden war, zerstreuten sich seine Jünger, bis er von den Toten auferstanden und sie überzeugte, daß sein Leiden vorhergesagt war3. In dieser Überzeugung zogen sie in alle Welt, um zu lehren. 6. Deshalb stehen auch wir fest in seinem Glauben und seiner Lehre; denn die Propheten und die, welche auf dem Erdkreis offenbar auf den Namen jenes Gekreuzigten hin gottesfürchtig geworden sind, haben uns zu unserer Überzeugung geführt. Die Worte des Zacharias aber lauten also4 : ‚Schwert, erhebe dich gegen meinen Hirten und gegen den Mann meines Volkes, spricht der Herr der Mächte; schlage den Hirten, und seine Schafe werden sich zerstreuen!’