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Werke Justin der Märtyrer (100-165) Dialogus cum Tryphone Dialog mit dem Juden Trypho (BKV)

81.

1. Isaias äußerte sich nämlich über diese tausendjährige Zeit also1 : ‚Es wird nämlich der Himmel neu sein, und die Erde wird neu sein. Nicht wird man des Früheren gedenken, und nicht wird es ihnen in den Sinn kommen, sondern man wird Freude und Frohlocken auf Erden finden. Und ich bereite dieses alles; denn siehe, ich mache Jerusalem zum Frohlocken und mein Volk zur Freude. Und frohlocken werde ich über Jerusalem, und freuen werde ich mich über mein Volk. Nicht mehr wird man darin hören eine Stimme des Weinens oder eine Stimme des Klagens. Nicht mehr wird es dort geben Kurzlebige, die nur Tage zählen, und Greise, die nicht vollenden ihre Zeit; denn der Jüngling wird hundert Jahre zählen, und ist er ein Sünder, so wird er erst im Alter von hundert Jahren sterben und verflucht werden. 2. Sie werden Häuser bauen und darin wohnen: sie werden Weinberge pflanzen und selbst ihre Früchte genießen. Nicht werden andere bewohnen, was sie bauen; noch werden andere essen, was sie pflanzen. Denn wie die Tage des Baumes des Lebens werden sein die Tage meines Volkes; die Werke ihrer Mühen werden sie dauerhaft machen. Meine Auserwählten werden nicht vergeblich arbeiten und zum Fluche erzeugen, denn ein S. 135 gerechtes und vom Herrn gesegnetes Geschlecht werden sie sein. Ihre Nachkommen sind bei ihnen. Noch ehe sie rufen, werde ich auf sie hören; noch während sie sprechen, werde ich fragen: Was gibt es? In jener Zeit werden Wolf und Lamm zusammen weiden, der Löwe wird gleich dem Rinde Heu fressen, die Schlange aber Erde wie Brot. Nicht schaden und nicht vernichten werden sie auf dem heiligen Berge, spricht der Herr.’

3. Wenn es nun“, so erklärte ich, „in diesen Worten heißt: ‚denn wie die Tage des Baumes werden sein die Tage meines Volkes; die Werke ihrer Mühen werden sie dauerhaft machen’, so ist nach unserer Ansicht geheimnisvoll auf die tausend Jahre hingewiesen2. Denn da zu Adam gesagt war3, daß er an dem Tage, an dem er von dem Baume ißt, sterben werde, hat Adam, wie wir wissen, tausend Jahre nicht vollendet4. Daß sich auch das Wort: ‚Ein Tag des Herrn ist wie tausend Jahre’5 auf unsere Lehre bezieht, steht uns fest. 4. Ferner hat einer, der bei uns war, Johannes hieß und zu den Aposteln Christi gehörte, in einer Offenbarung prophezeit, die, welche an unseren Christus glauben, werden in Jerusalem tausend Jahre verbringen6, und dann werde für alle ohne Ausnahme die allgemeine und sogenannte ewige Auferstehung und das allgemeine und sogenannte ewige Gericht7 folgen. Unser Herr sagte das gleiche mit den Worten8 : ‚Sie werden nicht heiraten und nicht verheiratet werden, sondern Engeln werden sie gleich sein, Kinder des Gottes der Auferstehung werden sie sein.’


  1. 65, 17-25. ↩

  2. Nach Justin sind die Tage des Baumes (des Lebens) 1000 Jahre. ↩

  3. Gen. 2, 17. ↩

  4. Adam vollendete die 1000 Jahre nicht, da er nach Gen. 5, 5 im Alter von 930 Jahren starb. ↩

  5. Vgl. Ps. 89, 4. ↩

  6. Offenb. 20, 46. ↩

  7. Vgl. Hebr. 6, 2. ↩

  8. Luk. 20, 35 f. ↩

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Einleitung
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