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Address of Tatian to the Greeks
Chapter XXII.--Ridicule of the Solemnities of the Greeks.
And of what sort are your teachings? Who must not treat with contempt your solemn festivals, which, being held in honour of wicked demons, cover men with infamy? I have often seen a man 1 --and have been amazed to see, and the amazement has ended in contempt, to think how he is one thing internally, but outwardly counterfeits what he is not--giving himself excessive airs of daintiness and indulging in all sorts of effeminacy; sometimes darting his eyes about; sometimes throwing his hands hither and thither, and raving with his face smeared with mud; sometimes personating Aphroditae, sometimes Apollo; a solitary accuser of all the gods, an epitome of superstition, a vituperator of heroic deeds, an actor of murders, a chronicler of adultery, a storehouse of madness, a teacher of cynaedi, an instigator of capital sentences;--and yet such a man is praised by all. But I have rejected all his falsehoods, his impiety, his practices,--in short, the man altogether. But you are led captive by such men, while you revile those who do not take a part in your pursuits. I have no mind to stand agape at a number of singers, nor do I desire to be affected in sympathy with a man when he is winking and gesticulating in an unnatural manner. What wonderful or extraordinary thing is performed among you? They utter ribaldry in affected tones, and go through indecent movements; your daughters and your sons behold them giving lessons in adultery on the stage. Admirable places, forsooth, are your lecture-rooms, where every base action perpetrated by night is proclaimed aloud, and the hearers are regaled with the utterance of infamous discourses! Admirable, too, are your mendacious poets, who by their fictions beguile their hearers from the truth!
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Tatian here describes an actor. [And in America heathenism has returned upon us in most of the indecencies here exposed. Are we Christians?] ↩
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Rede an die Bekenner des Griechentums (BKV)
22.
(1) Wie steht es denn ferner auch mit euerem Theaterwesen1? Wer sollte nicht euere öffentlichen Festvorstellungen verspotten, die, zur angeblichen Ehre der schlechten Dämonen aufgeführt, die Menschen in Schmach und Schande stürzen! (2) Oftmals sah ich so einen Schauspieler, um ihn zuerst zu bewundern und dann zu verachten, wie er in seinem Innern anders geartet ist und nur nach außen etwas vortäuscht, was er ja nicht ist, ein arger Prahlhans und Lüstling allerwege, der bald mit den Augen funket, bald mit den Händen agiert, tobsüchtig in seiner tönernen Maske bald als Aphrodite, bald in der Rolle Apolls auftritt und so, obwohl hinter seinen Masken nur immer ein und derselbe Mensch steckt, alle Götter zu Verbrechern macht2, ein lebendes Kompendium des Aberglaubens, ein Fälscher des Heldentums, ein Darsteller von Mordgeschichten, ein Interpret des Ehebruches, ein Schatzkasten des Wahnsinns, ein Lehrmeister für Lustknaben, ein Vorbild S. 231 für ungerechte Richter - und ein solcher Kerl wird von allen angejubelt. (3) Ich aber wandte dem Lügner den Rücken, da er alles fälscht, sowohl seine Gottlosigkeit als auch seine Kunst und den Menschen, den er darstellt3. (4) Ihr freilich laßt euch von solchen Leuten fesseln und beschimpft diejenigen, die sich an euerem Treiben nicht beteiligen. Ich will nicht entzückt das Maul aufreißen, wenn sie im Chorus singen, und mich nicht in die gleiche Stimmung bringen lassen, wenn sich einer widernatürlich wiegt und biegt. (5) Was für absonderliches Zeug wird nicht bei euch ausgeheckt und durchgeführt! Man näselt und deklamiert Zoten, bewegt sich in unanständigen Gesten, und den Leuten, die auf der Bühne die Kunst ehren, wie man den Ehebruch treiben müsse, schauen euere Mädchen und Knaben zu. (6) Herrlich sind diese euere Hörsäle, die da offenkundig werden lassen, was in der Nacht Schändliches geschieht, und die Zuhörer mit Vorträgen von Schweinereien ergötzen. Herrlich sind auch euere lügendichtenden Poeten4, die mit ihren Phantasiegestalten die Zuhörer betrügen.