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Werke Irenäus von Lyon (130-202) Contra Haereses Gegen die Häresien (BKV)
Zweites Buch
6. Kapitel: Gott konnte den Engeln nicht verborgen bleiben

1.

Wie aber konnte den Engeln oder dem Demiurgen der oberste Gott unbekannt bleiben, wenn sie in seinem Gebiete sich befanden, seine Geschöpfe waren und von ihm umfaßt wurden? Unsichtbar zwar konnte er ihnen wegen seiner Erhabenheit bleiben, aber unbekannt auf keinen Fall wegen seiner Vorsehung. Denn wenn sie auch infolge ihrer Abstammung sehr weit von ihm entfernt waren, wie jene lehren, so mußten sie dennoch ihren Herrn erkennen, wenn seine Herrschaft sich über alle erstrecken sollte, und ihn als ihren Schöpfer und Herrn des Weltalls anerkennen. Denn da sein unsichtbares Wesen wirkt, so gestattet es allen ein geistiges Fühlen und Verstehen von seiner machtvollen, ja allmächtigen Erhabenheit. Denn wenn auch „niemand den Vater kennt als der Sohn, und niemand den Sohn als der Vater und die, denen es der Sohn offenbart hat“1 , so erkennen doch das Dasein eines Gottes und höchsten Herrn alle, wenn der ihren Seelen eingegossene Verstand2 sie treibt und es ihnen offenbart.


  1. Lk. 10, 22. ↩

  2. der Logos ↩

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Gegen die Häresien (BKV)
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Introductory Note to Irenaeus Against Heresies

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